Ortschaftsrat Unterharmersbach meldet Haushaltsmittel für 2026/2027 an. Lob für den Bildsteinaufsatz von Johannes Riehle.
Am Montagabend kam der Ortschaftsrat zu der ersten Sitzung nach der Sommerpause zusammen. Auf der Tagesordnung standen die Haushaltsberatungen für 2026 / 2027; die Sanierung des Parkplatzes oberhalb des Klosters; Sanierungsarbeiten an der Grillstelle Herrenholz sowie die Dachsanierung des Rathauses.
Gedenken an Georg Heizmann
Mit einem traurigen Anlass begann die Sitzung: Ortschaftsrat Georg Heizmann war gestorben und die Ortschaftsräte widmeten ihm eine Trauerminute in stillem Gedenken. Die Nachfolge ist festgelegt: Seine Ehefrau ist als Nachrücker vorgesehen und wird in der Oktobersitzung verpflichtet.
Rathausdach ist marode
Eine erfreuliche Mitteilung konnte Stadtbaumeister Tobias Hoffmann machen: Das Dach des Rathauses wird saniert, es bestehen sicherheitsrelevante Mängel an der Dacheindeckung und den angrenzenden Bauteilen. Mit einer Drohne wurden die Schäden fotografiert und auf der Leinwand gezeigt. Zahlreiche Dachziegel sind locker oder beschädigt – teils mit gebrochener Aufhängung, was eine akute Gefahr bei Sturm oder Schnee darstellt. Es bestehen Undichtigkeiten durch verrutschte oder fehlende Ziegel, sowie gelöster Mörtel an den Graten. Starker Moosbewuchs und verschmutzte Dachrinnen beeinträchtigen die Dachentwässerung. Ortsvorstehen Jürgen Isenmann erklärte: „Das Gebäude wird als Interimskindergarten ab Januar 2026 genutzt, da muss die Verkehrssicherheit zwingend gewährleistet sein.“ 25 Kinder und ihre Erzieherinnen werden in das Obergeschoss des Rathauses einziehen, bis der Kindergartenneubau fertig gestellt ist. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Glocke auf dem Dach wieder gangbar gemacht und mit einer elektronischen Schaltung versehen.
Der Gemeinderat hat für die außerplanmäßige Investition bereits grünes Licht gegeben. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben als Beschlussentwurf formuliert zu. Die Maßnahme wird bereits im Oktober / November ausgeführt.
Viele Projekte auf dem Schirm
Die Haushaltslage lässt nicht viel Spielraum zu, trotzdem sollen auch zukunftsgerichtete Investitionen schon mal im mittelfristigen Haushalt berücksichtigt werden. Einige Projekte sind bereits genehmigt und werden aktuell umgesetzt.
Dazu gehören die Planung und der Neubau des Kindergartens in 2026. Der Radweg von der Firma AAM (ehemals Metaldyne) bis zum Kloster ist zurzeit in Arbeit. Die Dachsanierung des Feuerwehrhauses wird verschoben, bis die weitere Nutzung des Gebäudes geklärt ist. Stadtbaumeister Tobias Hoffmann berichtete von aktuellen kleineren Arbeiten im Rathaus, um die Voraussetzungen für den Einzug der Kindergartenkinder in 2026 zu schaffen. Für das Multifunktionsspielfeld beim Sportgelände Unterharmersbach ist die Zusage über eine Förderung da, das Projekt wird realisiert. Die Herrenholzhütte benötigt Sanierungsarbeiten. Bei der Schwarzwaldhalle sind folgende Arbeiten notwendig: Neuer Boden und Möbel im Ausschankbereich, Renovierung des Küchenbereichs und des Bereichs Anlieferung, Sanierung der Umkleidekabinen. Gewünscht werden außerdem eine neu Abhangdecke im Eingangsbereich und Fahrradabstellplätze vor dem Gebäude.
Im Dezember soll es wieder eine Krippenausstellung geben. Im Musikpavillon wurde eine Begehung des Ortschaftsrats gemacht: Das Gebäude ist bautechnisch noch in Ordnung, die Dacheindeckung und die Fassade müssen neu gemacht werden. „Hier müssen wir uns mittelfristig über die Nutzung Gedanken machen“, sagte Ortsvorsteher Isenmann. Der Spielplatz im Kurpark fällt für den Kindergartenneubau weg. Für die Mittelanmeldung 2027 wird ein neuer Spielplatz geplant. Sanierungsbedarf gibt es für die Straße „Im Knobel“ und den Straßenabschnitt von der Gastwirtschaft Adler bis zum Spielplatz. Der Parkplatz oberhalb des Klosters (Fa. Ritter) wird neu strukturiert und mit Schotter versehen – diese Maßnahme ist im laufenden Haushalt bereits genehmigt.
Für die Ortsverwaltung wird ein Klimagerät im Bürgerbüro gewünscht, die Fenster sind nach Süden ausgerichtet und haben keine Beschattungsmöglichkeit.
In der Grundschule sollen laufend Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. In diesem Jahr hat der Lehrereingang eine neue Glasfassade erhalten und ein Klassenzimmer wurde renoviert. Auch zukünftig sollen in den Klassenzimmern nach und nach neue Möbel angeschafft und Malerarbeiten erfolgen. Der Spielturm auf dem Schulhof ist ca. 40 Jahre alt, da braucht es einen Ersatz. Hier will sich der Förderverein finanziell beteiligen.
Aussprache Ortschaftsrat
Dieter Heizmann machte den Vorschlag, dass sich die Vereine in Eigenarbeit beteiligen, z.B. bei Malerarbeiten in der Schwarzwaldhalle, die überwiegend von Vereinen genutzt wird. Ortsvorsteher Isenmann erklärte, dass er sich dieses Vorgehen bei Rückbauarbeiten gut vorstellen kann. Leider lässt sich diese Unterstützung nicht bei der Mittelanmeldung berücksichtigen. Anschießend zeigte Dieter Heizmann Fotos von konkreten Stellen im Ort, bei denen dringender Handlungsbedarf bestehe. Diese sind bei der Mittelanmeldung nicht berücksichtigt. Ortsvorsteher Isenmann sagte eine Klärung zu.
Der Ortschaftsrat beschloss nach kurzer Diskussion die aufgeführten Themen als Mittelanmeldung für die Jahre 2026 / 2027 so zu übernehmen.
Sanierung Parkplatz und Erschließung eines Baugrundstücks
Beim Parkplatz der Fa. Ritter und dem Klosterparkplatz gibt es Probleme mit der Entwässerung. Hier soll Abhilfe geschaffen werden; die Zufahrten werden asphaltiert und eine neue Einteilung der Parkflächen erfolgt, um eine maximale Anzahl von Parkflächen zu erreichen. Damit wird begonnen, wenn der benachbarte Radweg fertig gestellt ist ( ca. 2026 ).
Aktuell ist das Bebauungsplanverfahren Wiesenfeld in der Ausarbeitung. Dort könnte eine Wohnanlage entstehen oder Wohngebäude. Eine detaillierte Planung liegt noch nicht vor.
Herrenholz – Sanierung Grillstelle und Dacheindeckung
Im Haushalt 2025 wurden hierfür 20.000 Euro veranschlagt. Die Herrenholzhütte wurde 1971 errichtet. Die seit 54 Jahren vorhandene Eternit-Eindeckung muss erneuert werden. Auch die Grillstelle und die Außengrillstelle sind nicht mehr funktionsfähig und sollen ebenfalls erneuert werden. Philipp Spitzmüller, Lehrer der Gewerbeschule Offenburg, betreut u.a. die Zimmererklasse und nutzt die Grillstelle seit Jahren als Ausflugsziel für seine Klassen. Er hat angeboten, sich im Zuge eines Schulprojekts mit seinen Auszubildenden Zimmererleuten bei der Sanierung einzubringen. Auf Nachfrage ist auch die Maurerklasse bereit, sich bei der Erneuerung der Feuerstellen zu beteiligen. Ortsvorsteher Jürgen Isenmann zeigte sich begeistert: „Dies ist ein tolles Projekt mit der Gewerbeschule Offenburg.“ Der Ortschaftsrat wird in Eigenleistung die Tische und Bänke renovieren. Der Betriebshof übernimmt die Materiallieferung und Koordination.
Neufestsetzung von Marktgebühren
Die Stadt Zell erhebt für die Aufstellung von Marktständen bei Märkten eine Gebühr. Die letzte Erhöhung fand im Jahr 2018 statt. Den Ortsteil Unterharmersbach betreffen nur die Gebühren bei der Kilwi. Für einen Standplatz oder Fahrzeuge soll die Gebühr pro lfd. Meter auf 6 Euro erhöht (vorher 4,50 Euro). Nach längerer Debatte schätzte der Ortschaftsrat diese Erhöhung als zu hoch ein und votierte für eine Erhöhung auf 5,50 Euro. Für Essens-, Los- oder Spielstände wird der Vorschlag der Verwaltung, die Gebühr auf 12 Euro (vorher 9.00 Euro) zu erhöhen, angenommen. Diese Preise wurden mit den umliegenden Gemeinden abgeglichen.
Lob für Johannes Riehle und seinen Bildsteinaufsatz
Johannes Riehle (Sohn der Schlosserei Riehle im Ort) hat beim Bildsteinwettbewerb mit seinem Aufsatz den 1. Preis gewonnen. Sein Thema `Wandel der Zeit in Unterharmersbach` hat er mit vielen Zeitzeugen und den Informationen seiner Oma ausführlich dargestellt. Jürgen Isenmann zeigte sich begeistert: “Das ist eine tolle Dokumentation über Unterharmersbach geworden.“ Das hat es bei dem Wettbewerb lange nicht mehr gegeben, dass so eine ausführliche Dokumentation über einen Ort geschrieben wurde, betonte Isenmann und überreichte dem Jugendlichen als Zeichen der Wertschätzung einen Kilwigutschein.




