Beim Ortschaftsrat in Unterharmersbach drehte sich vieles um Bauvorhaben. Doch auch Toiletten und ein Turnier sorgten für Gesprächsstoff.
Ortsvorsteher Jürgen Isenmann konnte am Montagabend eine erfreuliche Premiere ankündigen: Am Samstag, 28. Juni, findet auf dem Rathausplatz das erste Bouleturnier in Unterharmersbach statt. Elf Vereine haben sich angemeldet und treten von 13 bis 18 Uhr gegeneinander an. „Es gibt einen Wanderpokal zu gewinnen, das wird
sicher eine nette Veranstaltung“, sagte Isenmann und lud die Bevölkerung herzlich zum Zuschauen ein.
Mehrfamilienhaus in Vorderhambach geplant
Ein weiteres Thema der Sitzung war der Bebauungsplanentwurf „Vorderhambach“. Bisher orientierte sich die Planung an konkreten Einzelbauinteressen. Nun liegt eine Anfrage vor, mehrere Parzellen am Ortsrand – oberhalb des ehemaligen Penny-Markts – zusammenzufassen und dort ein Mehrfamilienhaus mit bis zu sechs Wohneinheiten zu errichten.
Der Investor vom Baubüro Klein aus Biberach favorisiert, kleinere Gebäude mit jeweils zwei Wohneinheiten sowie vier Carports zu bauen. Geplant ist eine umweltfreundliche Bauweise im KfW-40-Standard, mit Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Lüftungssystem.
„Die Wohnungen werden verkauft, es gibt keine Miet-verhältnisse“, erklärte der Investor. Ortsvorsteher Isenmann begrüßte das Projekt: „Nachverdichtung finde ich generell gut. Die kleinere Variante gefällt mir auch besser.“ Auch Ortschaftsrat Gottfried Lehmann unterstützte die Pläne: „Es wird Zeit, dass der Orts-
eingang dort aufgehübscht wird.“
Der Ortschaftsrat beschloss einstimmig, die geänderte Planung zur Kenntnis zu nehmen und im weiteren Verfahren zu ermöglichen. Nach der Offenlage kommt das Thema erneut auf die Tagesordnung. Der Investor kündigte an, mit der Vermarktung der Wohnungen zu beginnen.
Erweiterung beim Sägewerk Burger
Die Holzwerk Burger GmbH möchte eine 7.530 Quadratmeter große Wiese oberhalb eines Wohnhauses als gewerbliche Fläche im Flächennutzungsplan ausweisen lassen. „Wir befinden uns im Flächennutzungsplan-Verfahren, da können Flächen ergänzt werden“, erläuterte Isenmann. Die Erweiterung sei wichtig für die Entwicklung des Unternehmens am Standort. Der Ortschaftsrat stimmte der Vorlage einstimmig zu. „Ich möchte der Baurechtsbehörde für ihre Initiative ausdrücklich danken“, so Isenmann abschließend.
Provisorische Toilette am Wanderparkplatz
Am Wanderparkplatz „Hahn-und-Henne-Runde“ kam es wiederholt zu Verschmutzungen durch menschliche Exkremente, da es vor Ort keine Toiletten gibt. Nun wird dort testweise eine ToiToi-Toilette für drei Monate aufgestellt. Sollte sich die Lage verbessern, wird über eine dauerhafte Lösung nachgedacht.
Ärger über Fehlalarme durch Nutzfeuer
Ein wiederkehrendes Problem sprach Ortsvorsteher Isenmann in der Sitzung offen an: Immer wieder werde die Feuerwehr alarmiert, weil Bürger Rauch über Feldern oder am Waldrand sehen – obwohl es sich um erlaubte Nutzfeuer handelt.
Landwirte dürfen etwa befallenes Holz oder Pflanzenreste verbrennen, wenn sie das Feuer vor Ort beaufsichtigen. Dennoch rückt die Feuerwehr regelmäßig aus – oft um dann festzustellen, dass kein Einsatz nötig ist.
„Nicht jedes Feuer ist gleich ein Waldbrand“, kritisierte Isenmann. Auch andere Räte zeigten Verständnis für den Frust der Landwirte, zumal es durch Brandmeldeanlagen wiederholt zu Fehlalarmen kommt. Durch Fehlalarme sei die Motivation der Feuerwehr gefährdet. „Wir müssen uns nicht wundern, wenn die Leute irgendwann keine Lust mehr haben“, so Isenmann.
Dank für das Freundschaftstreffen mit Tuggen
Zum Schluss bedankte sich der Ortsvorsteher bei allen Beteiligten, die zum Gelingen des Freundschaftstreffens mit der Schweizer Partnergemeinde Tuggen beigetragen hatten.
„Es war ein gelungenes Fest“, sagte Isenmann. Die Gäste seien beeindruckt gewesen, die Partnerschaft neu belebt.