Der Ortschaftsrat Unterharmersbach kam am gestrigen Montagabend zu seiner Sitzung in der Schwarzhalle zusammen. Neben der weiteren Planung des Rathausvorplatzes standen der ungesicherte Bahnübergang an der Rösslebrücke und der Volkstrauertag im November auf der Tagesordnung.
In der Bürgerfragestunde meldeten sich zwei Erzieherinnen des Kindergartens Unterharmersbach zu Wort. Sie beklagten den großen Sanierungsstau des Kindergartengebäudes: »Der Kindergarten kommt einfach nicht dran. Immer sind andere Projekte wichtiger.«
Neben diversen anderen Mängel gibt es vor allem Probleme mit der Heizung. Im letzten Winter haben die Kinder bei 14° C Innentemperatur gefroren, berichteten die beiden Erzieherinnen entrüstet. Um Abhilfe zu schaffen, habe eine Erzieherin ihren privaten Heizlüfter mitgebracht. Jetzt ist bald wieder Winter und noch immer sei nichts passiert, erklärten die Angestellten sichtlich aufgebracht.
Ortsvorsteher Ludwig Schütze antwortete, dass der Sanierungsbedarf in dem Gebäude mit dem Baujahr 1961 bekannt ist. »Ich habe mich im Finanzausschuss für den Kindergarten eingesetzt, doch es gibt viele konkurrierende Anliegen. Der Kindergarten wurde hintenan gestellt«, bedauerte Schütze. Zurzeit wird eine Bestandsuntersuchung des Kindergartens gemacht, wenn die Ergebnisse vorliegen, wird weiter entschieden. Abschließend erklärte Schütze: »Ich werde ihr Anliegen nochmals vorbringen. Die Kinder können nicht frieren, das darf nicht sein.«
Technische Planung des Rathausvorplatzes
Das Thema Rathausvorplatz wurde im Ortschaftsrat ausführlich behandelt. Jürgen Isenmann von dem Büro Isenmann-Ingenieure erläuterte die technische Ausführung und die zeitliche Planung des Projekts. Ein vom Freiburger Planungsbüro erstelltes Konzept wurde vom Ortschaftsrat bereits ausgewählt und genehmigt. Isenmann informierte anhand dieses Planes auf der Leinwand über die Lage der Parkplätze und Behindertenparkplätze, die Entwässerung, die unterirdische Verkabelung, den Ausgleich der Höhendifferenz sowie weiterer technischer Details.
Die Bestandsbäume können nicht erhalten werden. Die Neubepflanzung soll in Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei geklärt werden, insgesamt sieben neue Bäume sind vorgesehen. Isenmann zeigte den Standort der Fahrradabstellplätze, der Sitzgelegenheiten und den Platz für Fahnenmasten.
Die Möblierung des Platzes soll nach dem bestehenden System der Stadt Zell ausgewählt werden, ebenso die Mülleimer. Isenmann machte den Vorschlag, die Parkplatzfläche nicht komplett zu versiegeln, sondern mit Fugen von zwei bis drei Zentimeter Breite auszustatten. Darin könnte der Regen einsickern. Er hat einen Bodengutachter beauftragt, der die Beschaffenheit des Bodens prüft. Dabei geht es auch um die Frage, ob das Bodenmaterial belastet ist und ob bei der Entsorgung dann weitere Kosten entstehen.
Zur zeitlichen Planung informierte Isenmann, dass sein Büro bis in sechs Wochen das Leistungsverzeichnis verschicken könne, aufgrund dessen die Ausschreibung erfolgt. Nächstes Jahr im März wäre ein Baubeginn realistisch und eine Fertigstellung nach drei Monaten Bauzeit. Klärungsbedarf gibt es noch bei dem Standort des St. Gallus-Brunnens, ob E-Bike Ladestationen gebaut werden, beim Beleuchtungskonzept und bei der Materialauswahl für die Treppe und die Sitzgelegenheiten.
Auf Nachfrage erklärte Ortsvorsteher Schütze, dass auf dem Platz Strom- und Wasseranschluss verlegt wird, um die Voraussetzungen für eine Bewirtung zu schaffen.
Löschwasserkonzept
Die Informationsveranstaltung für die Anlieger ist erfolgt, es gab konstruktive Diskussionen, berichtete Schütze. Bis Ende Oktober haben die Anlieger nun Zeit, ihre Vorstellungen zu formulieren.
Volkstrauertag –Planung unter Vorbehalt
Ortsvorsteher Schütze informierte, dass das Land Baden-Württemberg am 30. September eine neue Corona-Verordnung erlässt. Unter diesem Vorbehalt kann man nur Vorüberlegungen treffen. Die Schwarzwaldhalle ist sehr groß, da können die Stühle im Publikum weit auseinandergestellt werden, erklärte Schütze. Der Chor wird wahrscheinlich nicht auftreten, die Auftritte von Bürgerwehr und Musikverein können mit Abstand erfolgen. »Den Volkstrauertag nicht zu begehen, fände ich sehr schade«, sagte Schütze abschließend.
Bahnübergang Rösslebrücke
Am Bahnübergang Rösslebrücke (oberhalb des Bahnübergangs Buchenwaldstraße am Fahrrad Fußweg) ist eine Verkehrssicherungsmaßnahme notwendig. Die SWEG hat es abgelehnt, den nicht gesicherten Bahnübergang so zu belassen. Ortsvorsteher Schütze hat mit der SWEG in dieser Sache verhandelt. Der Bahnübergang wird nur von wenigen Personen genutzt, gab Schütze zu bedenken.
Als Verkehrssicherungsmaßnahme wird eine Ampel installiert ohne Schranke.
Vermietung Schwarzwaldhalle
Die Anfrage eines Veranstaltungsplaners aus Neuried zur Belegung der Halle wird für 2020 abgelehnt. Für 2021 ist ein neuer Antrag möglich.
Hexenzunft möchte Figura aufstellen
Die Eckwaldhexen möchten eine Hexenfigur aus Bronze aufstellen; die Kosten trägt die Narrenzunft. Ortsvorsteher Schütze zeigte ein Beispielbild der Hexenfigur und nannte mögliche Standorte.
Kindergarten – Fürsorgepflicht der Gemeinde
Ortschaftsrat Jürgen Isenmann griff nochmals das Thema der defekten Heizung des Kindergartens auf: »Die Räume im Kindergarten müssen für den Winter kurz-fristig heiztechnisch aufgerüstet werden.« Ortsvorsteher Schütze bestätigte dieses Anliegen und wies auf die
Fürsorgepflicht der Gemeinde hin.
Straßensanierung Rebhalde
Im nächsten Jahr ist eine Oberflächensanierung der Straße Rebhalde geplant. Ortschaftsrat Isenmann machte den Vorschlag, gleichzeitig eine Breitbanderschließung zu machen. Hier ergeht ein Empfehlungsbeschluss an den Bauausschuss.