Reserve gewinnt wichtiges Spiel um den Klassenerhalt.
Bereichsliga:
SC Schwarz-Weiss Zell I – SK Endingen I 5:3
Mit Tabellenplatz 2 nach der vierten Runde hatte man nicht unbedingt gerechnet, allerdings waren alle bisherigen Gegner „machbar“. Mit Endingen kam aber der ungeschlagene Meister der vorletzten Saison, der allerdings die Fahrstuhltaste gleich wieder nach unten gedrückt hatte. Dennoch musste dieses Team als sehr stark angesehen werden und so waren die Endinger beim Spiel im Zell auch favorisiert. Die Zeller hatten fast Bestbesetzung, einzig Ersatzmann Eugen Schmidt war wertungsmäßig unterlegen. Die Zeller dementierten jegliche Aufstiegsambitionen, die Endinger hielten sich bedeckt. So konnte das Mannschaftsspiel beginnen.
Eugen Schmidt (8) hatte viel Respekt, spielte aber sehr zuverlässig. Er erreichte eine sehr aussichtsreiche Stellung, hatte einen Schwachpunkt in der gegnerischen Stellung fixiert, dabei selbst keine Schwächen offenbart. Ein Remisangebot ließ ihn jedoch ein Gespräch mit seinem Teamchef führen, der sein OK gab.
Ho In Lee (4), soeben zum „Badischen Meister U14“ gekürt, baute schnell eine spannungsreiche Stellung auf. Sein Gegner übersah einen Zwischentausch bei einem Schachgebot, so konnte Lee gleich eine Figur und damit die Partie gewinnen.
Am Spitzenbrett suchte Kurt Jäger ein schnelles Remis. In Rückstand liegend konnte der Endinger seinem Wunsch nicht nachkommen und suchte verbissen Jägers Stellung zu löchern. Das Fechtduell wogte hin und her, wobei die Waffen immer schwerer wurden. Am Ende hielten beide Stellungen stand und der Kampf ging – kurz vor der Zeitkontrolle – unentschieden aus.
Auch An Brett 2 kam es zu „Sticheleien“. Stefan Rechlin konnte einige Spitzen setzen, der richtige Durchbruch blieb ihm aber verwehrt. Die Zeller Führung hielt.
In diesen Reigen wollte sich auch Teamchef Michael Vollmer (6) einreihen. In dieser Saison bereits arg gebeutelt spielte er ausnahmsweise zügig und kontrolliert. Ihm gelang ebenfalls ein Remis – allerdings hatte sein Gegner deutlich mehr DWZ. Gut gemacht.
Thomas Gißler spielt in dieser Saison an Brett 3, was seiner Ambition, seine Wertung zu verbessern zum Ausdruck bringt. Leider sind die Gegner hier nicht von Pappe. Dieses Mal musste er sich leider nach großem Kampf geschlagen geben und den Ausgleich zulassen.
Jürgen Gißler konnte dafür an Brett 5 seine Stärke im Konterspiel aufzeigen. In der Regel sind die Spieler in der Mitte eher ausgeglichen veranlagt und suchen das ruhige Spiel. Gißler konnte Angriffsversuche gut abwehren und anschließend selbst zum Angriff übergehen.
aktische Finessen führten zum Material- und damit zum Punktgewinn
Vorstand Wilhelm Eble (7) hatte eine harte Nuss zu knacken. Aufgrund seiner schnellen Spielweise hatte er einen großen Zeitvorsprung aufgebaut, den er aber im Mittelspiel wieder investieren musste. Beide Spieler suchten den Angriff mit offenem Visier und zweischneidigen Waffen. Eble behielt die Übersicht und konnte Finten von Angriffen unterscheiden.
Nach Abtausch der Damen behielt Eble die aktiveren Figuren und blies zum Königsangriff. Mit weniger als einer Minute hatte der Endinger die Übersicht verloren und fand für seinen König kein sicheres Plätzchen mehr.
Bezirksliga:
Zell II – Offenburg II 4,5:3;5
Da das Motto des Heimspiels gegen Offenburg „Sieg um jeden Preis“ lautete, spielten alle Zeller sehr zielstrebig. Nur mit einem Sieg würde das Zeller Team zumindest kurzfristig Abstand zu den unteren Rängen und dem damit verbundenen Abstieg gewinnen.
Peter Baumann (7) brachte die Zeller Reserve nach zwei Stunden in Führung, Die häusliche Computeranalyse bescheinigte ihm eine gute Mittelspielführung mit Materialgewinn, zeigte aber auch, dass er beim gegnerischen Verzweiflungs-Schlussangriff nochmal bedenklich wackelte. 1,5:0,5, ein hoffnungsvoller Auftakt, denn zuvor hatte bereits Juan Garcia an Brett 6 remisiert. An den Brettern 5 – Timo Müller – und 8 – Lukas Piskadlo – standen die Figuren der Kontrahenten zu diesem Zeitpunkt in voller Gefechtsstellung. Müllers Gegner hatte den besseren Blick vom Feldherrnhügel und stieß mit seinen Truppen tief in Müllers Lager vor. Ausgleich 1,5:1,5. Gut, dass sich zeitgleich Piskadlos Truppen anschickten, den gegnerischen König zu enthaupten 2,5:1,5.
Stefan Gießler (1) spielte am ersten Brett mit den schwarzen Steinen souverän, konnte sich jedoch gegen seinen spielstarken Gegner auf lange Sicht nicht durchsetzen. Dennoch versuchte er Zug um Zug Vorteile zu erspielen. Heinrich Kotzott (4) tauschte früh im Spiel eine Leichtfigur äquivalent für drei Bauern ab und sorgte dadurch für ein dynamisches Spiel. Trotz allen Bemühungen endete diese Partie friedlich mit einem Remis.
Benjamin Piskadlo (4) musste sich mit Schwarz einem gut vorbereiteten italienischen Angriff gegenüberstellen. Sein Kontrahent spielte sichere Züge, erhöhte stetig den Druck und suchte somit Lücken in der schwarzen Verteidigung, welche lange zwar standhielt, jedoch enorm Zeit auf der Uhr einbüßte. Dies wurde Piskadlo schlussendlich zum Verhängnis. Kurz vor der rettenden Zeitkontrolle spitzte sich die Stellung zu – leider zu Gunsten für die SVG Offenburg, Piskadlo gab nach langem Kampf enttäuscht auf.
Nachdem auch Stefan Gießler (1) einem Remis zustimmte, versammelten sich alle Spieler am zweiten Brett, an welchem Felix Fernandez den entscheidenden Showdown ausfechten musste. Der Spielstand lautete zu diesem Zeitpunkt 3,5 zu 3,5. Die Zuschauer konnten einen offenen Kampf wahrnehmen, in dem es Fernandez gelang, zwei gefährliche, verbundene Freibauern zu generieren. Lediglich Turm und Springer waren auf beiden Seiten die verbliebene Unterstützung der Bauern. Kaltschnäuzig und abgezockt konnte Fernandez seine zwei Bauern über das Feld manövrieren. Eher unspektakulär sorgte am Ende eine übersehene Springergabel des Offenburgers für das Aufatmen der Zeller, die ihr Ziel dadurch erreichen konnten. Nach einem spannenden Fight gegen Offenburg lautete der Endstand 4,5 zu 3,5 für Zell.