Bruder Linus feierte 80. Geburtstag

Schwerpunkte seiner seelsorgerischen Tätigkeit waren die Bildungsarbeit und das Familienpastoral. 25 Jahre lang wirkte als Provinzökonom und -sekretär der Deutschen Kapuzinerprovinz.

Bereits am 30. November konnte Kapuzinerbruder Linus Rettich seinen 80. Geburtstag feiern. Sein Geburtstagswochenende hat er bei einem Besinnungstag zum 1. Advent im Bildungshaus des Klosters Schöntal verbracht. Dort war Bruder Linus während seiner aktiven Zeit in der Bildungsarbeit und in der Familienpastoral tätig. Bis heute bestehen dorthin noch viele persönliche Kontakte.
Die Wiege von Josef Rettich stand am 30. November 1944 in Ravensburg im Herzen von Oberschwaben. In der 7. Klasse wechselt er in das Internat nach Bensheim und legte dort
am kurfürstlichen Gymnasium das Abitur ab. Daran schloss sich das Studium in Krefeld, Münster und München an.

Priesterweihe im Jahr 1971 in Karlsruhe

Mit der einfachen Profess wurde Bruder Linus im Jahr 1966 Mitglied des Kapuzinerordens. Sein Noviziat verbrachte er im Kapuzinerkloster in Stühlingen. Drei Jahre später fand die feierliche Profess in der Pfarrgemeinde „St. Christina“ in seiner Heimatstadt Ravensburg statt. Am 6. Mai 1971 wurde Bruder Linus in Karlsruhe zum Priester geweiht.

Im Alter von 28 Jahren trat Bruder Linus seine Stelle als Pfarrvikar in Koblenz-Arenberg an und betreute den dortigen Wallfahrtsort. Nach einer Übergangsstelle in Karlsruhe wurde er Kurseelsorger in Bad Mergentheim. Von hier aus war der Weg nicht weit zum Kloster Schöntal, wo die Diözese Rottenburg ihr Bildungshaus betreibt.

Bruder Linus engagierte sich hier in der Bildungsarbeit und dem Familienpastoral, was sich zu einem Schwerpunkt seiner seelsorgerischen Tätigkeit entwickelte. Er organisiert Wallfahrten, unter anderem nach Assisi und Santiago, Familienkreise und Besinnungstage, so wie einer nun gerade wieder zum 1. Advent stattgefunden hat.

Provinzökonom und Sekretär

Ab November 1992 wurde er zum Provinzökonom und -sekretär berufen und verwaltete 18 Jahre lang die Finanzen der Kapuziner. Nach dem Zusammenschluss der bayrischen und rheinisch-westfälischen Kapuzinerprovinz zur Deutschen Kapuzinerprovinz blieb Bruder Linus Provinzsekretär bis 25 Jahre vollendet waren. Der Wirkungsort war anfangs in Koblenz, im Jahr 2010 wechselte Bruder Linus an das Provinzialat in München.

Die letzten vier Jahre seiner aktiven Berufslaufbahn betreute Bruder Linus als Hausseelsorger die älteren Ordensschwestern im Haus Bethanien in Reute.

An Ostern 2023 Umzug nach Zell a. H.

Seit Ostern 2023 verbringt Bruder Linus seinen Ruhestand in den Seniorenwohnungen im vierten Obergeschoss des Caritas-Seniorenzentrums „St. Gallus“ in Zell a. H. Hier bildet er zusammen mit Bruder Leonhard Lehmann und Bruder Volkmann einen kleinen Kapuziner-Konvent. Bruder Hadrian Heß OFMCap. lebt im Haus Bethanien in Gengenbach. Dorthin wird im Januar auch Bruder Pius Kirchgässner umziehen.

Mit dem Umzug nach Zell a. H. schließen sich auch persönliche Kreise. Bruder Burkhard kennt der Jubilar bereits seit der Studienzeit. Auch die Pfarrer Alfred Haas und Johannes Goroll hat er ehemals im Internat kennengelernt.

Die seelsorglichen Aktivitäten der drei Kapuzinerbrüder beschränken sich heute im Wesentlichen auf das Seniorenzentrum St. Gallus, wo sie täglich Gottesdienste abhalten und auf Nachfrage die Krankenkommunion austeilten oder die Krankensalbung spenden. Vor allem die Sonntagsgottesdienste in der Hauskapelle sind meist gut besucht.

Bei einem Adventskaffee wurde gestern der 80. Geburtstag von Bruder Linus nachgefeiert. Auch Bürgermeister Günter Pfundstein ließ es sich nicht nehmen, dem Jubilar zu seinem runden Wiegenfest die besten Wünsche der Stadtgemeinschaft und auch persönlich zu überbringen. Vom Obergeschoss des Konvents schweift der Blick hinüber zum Klostergebäude und zur Wallfahrtskirche „Maria zu den Ketten“, die von den Kapuzinern bis zum Abschied an Pfingsten 2023 über 100 Jahre lang betreut wurde.