Die CDU-Kandidaten für die Kommunalwahl haben die leerstehenden Industriegebäude der Zeller Keramik besucht. Ideen zur Nachnutzung gibt es viele.
Der Einladung der CDU Zell waren zahlreiche Kommunalwahlkandidaten gefolgt. Sie wollten sich einen Eindruck von dem Industriegebäude der Zeller Keramik und dessen Substanz verschaffen.
„Wir erleben hier ein Stück Zeller Industriegeschichte und sollten das auch in Ehren halten. Nur wenn man selbst einmal hier war, bekommt man den richtigen Eindruck von der Größe des Fabrikgebäudes“, so der Vorsitzende Hannes Grafmüller. Er übergab dann gleich das Wort an den jetzigen Hausmeister und ehemaligen Produktionsleiter Jürgen Roth.
Roth erläuterte die früheren Abläufe in der Produktion und zeigte den Besuchern die einzelnen Räume samt deren Funktionen innerhalb der Fabrik. „Wir hatten hier zu meiner Zeit bis zu 80 Mitarbeiter beschäftigt“, so Roth. Er hatte einige Lehrlinge und sogar eine bundesbeste Keramikerin ausgebildet.
Sichtlich mitgenommen
Kritisch legten die CDU-Kandidaten ihr Augenmerk auf die einzelnen Gebäudeteile, die sichtlich mitgenommen sind. „Es ist uns bewusst, dass nicht alles saniert werden kann, ein Drittel wird wohl zum Abbruch kommen müssen. Die Lager, die Produktionsräume und die noch funktionierende Technik innerhalb der Keramik zu sehen, macht uns aber heute zu Zeitzeugen der Fabrikgeschichte. Man wird die Keramik immer mit Zell a. H. in Verbindung bringen und das ist es eigentlich, was wir erhalten müssen“, regte Grafmüller die Diskussion an.
Potenzial vorhanden
„In den Industriegebäuden Räumlichkeiten für Startups anzubieten oder Jugendlichen Platz zu geben, sehe ich durchaus als eine von vielen Möglichkeiten“, schlug Dino Lampl vor. Simon Kopp sieht weiteres Potenzial im gastronomischen Bereich und für die Jugendarbeit. Jasmin Gysler meint: „Es gibt einen großen Bedarf für Events in Zell besonders bei mehr als 80 Personen, zum Beispiel bei Hochzeiten, Firmenfeiern oder Konzerten.“
Mehr Platz für Vereine?
Dass es in der ehemaligen Fabrik viele Nutzungsmöglichkeiten bis hin zu Vereinsräumen geben könnte, war allen bewusst. „Manche Vereine kommen mittlerweile an ihre Mitgliedergrenzen. Da wäre es auch gut, wenn sie hier Ausweichmöglichkeiten bieten könnten“, gab Fanny Friedmann zu bedenken.
„Ob Disco oder Konzerte, die Lage dieses Gebäudes ist zumindest so gut, dass es hier mit der Nachbarschaft keine Probleme geben würde“, merkte Günter Mangold an.
Kosten im Blick behalten
Insgesamt war man sich einig, man dürfe nichts über das Knie brechen und solle zunächst erst alle Möglichkeiten sammeln, um dann über bauliche Maßnahmen, Infrastruktur und insbesondere über Kosten Gedanken machen. Insgesamt waren die Besucher zuversichtlich, dass schon bald einige Gebäudeteile der Keramik durch Umwidmung wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden können.