Nach fünf Unentschieden, zwei Siegen und nur einer Niederlage am Brett findet sich Ho In Lee mit 4,5 Punkten in der Endabrechnung des Turniers auf Platz 31.
Nach der krankheitsbedingten Turnierzwangspause am Pfingstmontag saß Ho In Lee zur 4. Runde wieder am Brett, wenn auch noch etwas bleich. Nach zwei Unentschieden in den ersten beiden Runden gegen spielstarke Gegner, die am Turnierende in den TopTen platziert waren, galt es nun den einen oder anderen Sieg zu erringen, um den kampflosen Verlust der nicht gespielten Partie auszugleichen.
Lees Gegner bot dafür DWZ-mäßig gute Chancen. Doch ein Plus von 150 DWZ Punkten zugunsten Lees garantierte am Brett noch keinen Sieg gegen Chenzhuo Gao vom Schachclub Rotenburg. Da Lee auch immer noch etwas angeschlagen wirkte, war das unentschiedene Ende nicht überraschend.
Auch in der 5. Runde kein Sieg-Erlebnis gegen den Schleswig Holsteiner Theodor Lanert. Doch Lees Spiel war wieder kraftvoller, was Hoffnung machte für die nächsten Runden. Der erste Sieg gelang dann tatsächlich in Runde 6. Die Gier seines Gegners Max Leonhardt aus Brandenburg war dabei wohl ein Grund. Leonhardt wollte die Partie mit der Brechstange gewinnen und überzog.
Gegen den Kreuznacher Ediz Yozgyur folgte in Runde 7 gleich der nächste Sieg für Lee. Die Top Ten waren in Sichtweite. Zwei Siege in den letzten beiden Runden hätten Lee wohl ziemlich weit nach vorne katapultiert. Gegen Eduard Rau aus Nagold hatte Lee das Heft des Handelns auch in der Hand und bestimmte das Spielgeschehen. Bald war ein spannendes Turmendspiel mit ungleich farbigen Läufern auf dem Brett und Lee verpasste die ein oder andere Chance, entscheidende Vorteile zu gewinnen. Nach insgesamt starkem Spiel büßte er durch einen für ihn völlig untypischen Fehler spielentscheidendes Material ein. Nun war die Luft raus. Nicht im Vollbesitz seiner Kräfte den besten Deutschen seiner Altersklasse Paroli zu bieten und dann eine sehr gut gespielte Partie durch eine Unachtsamkeit wegzuwerfen, das war hart. Und nahm ihm die Motivation auch in der letzten Partie voll auf Sieg zu spielen. In einem total verschachtelten Läuferendspiel gab es weder für seinen Kontrahenten Oleksandr Levytskyi aus Göttingen noch für ihn Gewinnchancen.
Nach fünf Unentschieden, zwei Siegen und nur einer Niederlage am Brett findet sich Ho In Lee mit 4,5 Punkten in der Endabrechnung des Turniers auf Platz 31. Zum Turnierstart war er an 39 nominiert. Seine Turnierleistung war gut, vorbildlich war sein Wille das Turnier trotz Krankheit weiter zu spielen, obwohl er nach dem Ausfall in der 3. Runde auch sicher noch länger geschwächt war. Kompliment an Ho In Lee.