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Zum Thema: »Mein Städle 2030«
Links, neben dem Rathaus, im ehemaligen Metzgerladen, prangt ein ansprechendes Zukunftsbild unserer Stadt. »Mein Städtle 2030«. Schön bunt und luftig ist es gemalt. Alles, was sich Zeller wünschen, ist darauf zu sehen. Schule, Sportvereine, Bürgerwehr, Sportpark, Städtlekaufhaus, Zellkultur, Rundofen usw. Nun hat man auch als Pensionär etwas vom Blick des Kirchenfunktionärs behalten und findet die »faule Stelle« des Bildes. Kirche, Kirchen, geschweige Moschee fehlen auf dem schönen Bild. Da kommt man ins Grübeln. Natürlich sollte man das nicht pressen, was im Schaufenster so luftig anzusehen ist. Aber die Gedanken lassen sich nicht wegdrücken. Wünschte der Künstler, dass Zell 2030 religionsfrei ist? War der Künstler/Künstlerin ein Linker, der endlich, nach der DDR-Pleite, mal wieder seinen Herzenswunsch nach echter Religionsfreiheit zum Ausdruck bringen wollte? Komisch, komisch, auf dem Zell-Gemälde beim Storchenturm kommt wenigstens noch die Kath. Kirche ins Bild, dass die Evangelische Kirche dort fehlt, war in einer katholischen Stadt verständlich. Nun also totale Fehlanzeige, wir, jedenfalls im »Städtle« gehen religionslosen Zeiten entgegen, wenn es nach dem Fahrplan am genannten Ort geht.
Martin Brunnemann
Pfarrer i. R., Zell a. H.