Trotz einer umfangreichen Tagesordnung mit detaillierten Berichten zum Geschäftsjahr 2016 verlief die Hauptversammlung des Musikvereins am Freitag im Hotel »Bären« recht zügig. Einen breiten Raum nahmen die Ehrungen verdienter und erfolgreicher Musiker ein.


Trotz 16 Auftritte, darunter ein Kirchenkonzert, die Open-Air-Veranstaltung und das Weihnachtskonzert, sprach Vorstandsmitglied Michael Gutmann von einem »musikalisch eher ruhigen Jahr«. Deshalb fiel auch der Rückblick des Dirigenten Siegfried Rappenecker sehr knapp aus, in dem er sich mit den Leistungen seiner Musiker sehr zufrieden zeigte.
»Unser Focus ist auf 2017 gerichtet«, sagte er, denn am 29. Juli stellt sich die Miliz- und Trachtenkapelle bei den Weltmusik-Festspielen (WMC) in Kerkrade der Jury. Die Proben dazu haben längst begonnen und die beiden geplanten Doppelkonzerte mit den Stadtkapellen Oberkirch und Lahr dienen ebenfalls als Vorbereitung auf diese Herausforderung. Sich in einem solchen Wettbewerb bewähren zu müssen, so der Dirigent, sei für die allgemeine Entwicklung sehr wichtig. Auch die Kammermusik trägt seiner Meinung nach dazu bei, weshalb er das Musizieren in kleinen Gruppen noch verstärken will. So ist nun jeder Musiker dazu verpflichtet. Dem besten Ensemble winkt als Belohnung der neu geschaffene »X-tett«-Pokal.
Als Verantwortlicher für die Ausbildung erläuterte Siegfried Rappenecker auch das neue Konzept mit der Wiedereinführung eines Vororchesters und die Bildung einer Bläserklasse mit allen Drittklässlern der Brandenkopf-Schule, um hier begabte Kinder zu entdecken und entsprechend zu fördern. Den Schwerpunkt bei der Nachwuchsarbeit legt er auf die Rhythmusschulung. 58 Proben standen im letzten Jahr im Terminkalender. Den von ihm gestifteten Registerpreis für den fleißigsten Besuch erhielt das Posaunenregister.
Geschäftsführer Michael Schneider legte einen umfangreichen Kassenbericht vor, wonach auf der Ausgabenseite vor allem die Ausbildungskosten und die Anschaffung neuer Instrumente zu Buche schlugen. Sein Dank galt der Gemeinde für ihre finanzielle Unterstützung der Nachwuchsarbeit. »Die Miliz- und Trachtenkapelle ist ein zentraler Kulturträger und ein ausgezeichneter Repräsentant für Oberharmersbach«, sagte Bürgermeister Siegfried Huber im Dank an die Vereinsverantwortlichen und wünschte für die Teilnahme am WMC in Kerkrade viel Erfolg.
Ehrungen
Ehrennadeln und Urkunden lagen bereit, um damit langjährige Vereinsmitglieder und erfolgreiche Musiker auszuzeichnen. Seit 50 Jahren spielen Hubert Hug und Herbert Schneider in der Miliz- und Trachtenkapelle, »zwei Urgesteine« also, wie sie Vorstandsmitglied Claus Jilg bezeichnete, die wesentlich zum Erfolg beigetragen und den Verein mitgeprägt haben. Wegen ihrer langjährigen Mitgliedschaft und ihrer Verdienste wurden sie zu Ehrenmitgliedern ernannt. Im Namen des Blasmusikverbandes Kinzigtal zeichnete der stellvertretende Verbandspräsident und Bezirksvorsitzende Jürgen Isenmann die beiden Jubilare mit der großen goldenen Ehrennadel mit Urkunde des Bundes Deutscher Blasmusikverbände aus. Für die Gemeinde gratulierte Bürgermeister Siegfried Huber und überreichte ihnen die große Silbermünze.
Die silberne Ehrennadel des Verbandes mit Urkunde erhielten für 25 Jahre aktive Dienstzeit Sebastian Kimmig, Christoph Isenmann und Tobias Lehmann, der an diesem Abend aber verhindert war. Vereinsintern wurden zudem noch Tobias Boschert (30 Jahre) und Sascha Huber (15 Jahre) von Vorstandsmitglied Friedrich Schneider geehrt. Für die Geehrten wurde der »Alte-Kameraden-Marsch« gespielt.
Vier Jungmusiker hatten im vergangenen Herbst die Prüfung zum goldenen Leistungszeichen abgelegt. Bezirksvorsitzender Jürgen Isenmann gratulierte dazu im Namen des Verbandes Philipp Armbruster, Daniel Faist, Thimo Lehmann und Philipp Maier und überreichte ihnen die Urkunden. Wegen Erkrankung konnte Carina Mark die Glückwünsche zur bestandenen C3-Dirigentenprüfung nicht entgegennehmen.