Am Samstag ist der Nordracher Ehrenbürger im Alter von 94 Jahren verstorben. Mit Weitblick und Erfindergeist hat er sein Unternehmen aufgebaut. Erwin Junker war seiner Heimatgemeinde Nordrach stark verbunden.
Die JUNKER-Gruppe und Nordrach müssen Abschied nehmen von einer herausragenden Persönlichkeit der Gemeinde: Am Samstag ist Fabrikant und Ehrenbürger Erwin Junker im Alter von 94 Jahren verstorben. Aus kleinsten Anfängen heraus hat Erwin Junker eine international erfolgreiche Unternehmensgruppe aufgebaut, die heute aus 12 Gesellschaften mit 1.200 Beschäftigten besteht. Als großer Arbeitgeber und als Förderer der Dorfgemeinschaft blieb Erwin Junker seiner Heimatgemeinde Nordrach zeitlebens verbunden. Im Jahr 1990 wurde er aufgrund seiner großen Verdienste zum Ehrenbürger der Gemeinde Nordrach ernannt.
Er war ein Unternehmer durch und durch
„Die Nachricht über seinen Tod hat uns sehr getroffen. Seiner Frau und seiner Familie gilt unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Anteilnahme. Fabrikant Erwin Junker war ein Unternehmer durch und durch“, schreibt Geschäftsführer Dr. Karsten Schaumann: „Sein steter Wille, die Schleiftechnologie voranzutreiben und dadurch der Automobil- und Werkzeugindustrie ständig neue Mehrwerte zu schaffen, bleibt für immer unvergessen. Durch wichtige strategische Entscheidungen hat er die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung der JUNKER-Gruppe gestellt. Seine Aufrichtigkeit, Geradlinigkeit und Entschlossenheit, sein Ideenreichtum und sein Erfindergeist, sein Weitblick sowie seine Art, auf Menschen zuzugehen und sie für seine Ideen zu begeistern, werden uns fehlen.“
„Wir alle verneigen uns mit Hochachtung vor seinem Lebenswerk“
„Die Nachricht über seinen Tod hat uns sehr getroffen. Die Gemeinde Nordrach, die JUNKER-Gruppe und ihre Beschäftigten haben Erwin Junker unendlich viel zu verdanken.
Wir alle verneigen uns mit Hochachtung vor seinem Lebenswerk“, schreibt Bürgermeister Carsten Erhardt.
„Erwin Junker war eine markante Unternehmerpersönlichkeit. Ich ziehe den Hut vor seiner unternehmerischen Leistung. Schade, dass der Typus des Unternehmers, den er verkörperte, vom Aussterben bedroht ist“, schreibt der frühere Landrat Klaus Brodbeck in einem Nachruf.
Die Wiege von Erwin Junker stand in der Kolonie
Erwin Junker wurde am 15. April 1930 als eines von fünf Kindern der Sägewerkbetreiber Zäzilia und Ludwig Junker in der Schwarzwaldgemeinde Nordrach geboren. Nach dem Besuch der Volksschule im Ortsteil Kolonie arbeitete er drei Jahre im Unternehmen seiner Eltern. Anstatt traditionell den Betrieb seiner Eltern zu übernehmen, entschloss er sich für eine Karriere im Maschinenbau. Er begann 1947 eine Lehre bei der Firma Haas und wechselte ein Jahr später zur Firma Prototyp in Zell am Harmersbach, wo er seine Lehrzeit als Mechanikergeselle abschloss und seinen Meister machte. In der Abteilung Maschinenbau war Erwin Junker zehn Jahre lang Lehrlingsausbilder und dort erfand er auch eine Maschine, die vollautomatische Gewindebohrspitzen schleift. Er wurde zum Abteilungsleiter ernannt und hatte bald die eigens gegründete Abteilung für Schleifmaschinen unter sich.
Die eigene Firma gegründet
Bis 1962 arbeitete er bei der Firma Prototyp. Er kündigte dort und gründete mit dem Meisterbrief in der Tasche, den er mit 28 Jahren erhielt, in 1962 – mit einer Bürgschaft vom Vater in Höhe von 15.000 Mark und gespartem Eigenkapital von 8.000 Mark – sein eigenes Unternehmen und legte damit den Grundstein für die mehr als 60-jährige Erfolgsgeschichte der JUNKER-Gruppe.
In einer stillgelegten Getreidemühle steckte er alle Energie in sein Unternehmen, die Firma „Erwin Junker Maschinen- und Apparatebau“ in Nordrach. Er arbeitete zeitweise bis zu zwanzig Stunden am Tag und war bis zu 250 Tage jährlich auf Geschäftsreisen. Auf seinen Reisen knüpfte Erwin Junker viele Kontakte, die ihm halfen, ins Ausland zu expandieren. Unter anderem unterhielt er mit seinem Unternehmen als einer der ersten Betriebe Handelsbeziehungen zu China und der Sowjetunion. In den folgenden Jahren wuchs das Nordracher Firmengelände um die Mühle immer weiter und expandierte international.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.