Teilnehmer der Partnerschaftswanderung erleben eine wildromantische und urwüchsige Landschaft und pflegen die Freundschaft zwischen Niedernai und Nordrach.
Der Schwarzwaldverein Nordrach und der Verein „Freundeskreis Niedernai-Nordrach e.V“ tragen jedes Jahr mit ihren Partnerschaftswanderungen dazu bei, dass die Jumelage der beiden Gemeinden lebt und gelebt wird.
Am vergangenen Sonntag haben Sandra Kuntzner und Maurice Fritz aus Niedernai zu einer Rundwanderung um den Col de la Perheux eingeladen. Allein schon die Anreise durch das kurvenreiche Ehntal vom Rathaus in Niedernai (Niederehnheim) aus, wo sich die 26 Teilnehmer der Wanderung einfanden, war von großer Vorfreude geprägt. Anders als der Schwarzwald, der praktisch überall bis in die Gipfellagen dauerhaft besiedelt ist, findet in den Höhenlagen der Vogesen lediglich Almwirtschaft statt. Auch in tiefer gelegenen Regionen ist die Besiedlung und Bewirtschaftung weit weniger intensiv als im Schwarzwald. Die Vogesen erscheinen daher wild-romantischer und urwüchsiger als der Schwarzwald.
Die abwechslungsreiche Rundwanderung startete am Fuß des Champ du Feu auf einer Höhe von 1.000 m und führte hinab zu dem 320 m tiefer liegenden Col de la Perheux, einem Naturgebiet mit hochgelegenen Wiesen und Weiden das aktuell in das leuchtende Gelb des blühenden Ginsters eingetaucht ist. An diesem zentralen Ort mit verzweigter Wegespinne bot sich ein herrlicher Blick auf den Massif du Donon, den Climont und das Chirrgoutte-Tal. Vor diesem Panorama fanden im Mittelalter groteskerweise Hexerei-Prozesse und die Verbrennung der zum Tode Verurteilten auf dem Scheiterhaufen statt. Das hielt die Wandergruppe jedoch nicht davon ab, hier im Schatten mächtiger Eichen, Buchen und Ahornbäumen das mitgebrachte Rucksackvesper einzunehmen, um Kräfte für den Aufstieg zum Ausgangspunkt der Wanderung zu sammeln. Der kurzweilige Weg führte durch sonnendurchflutete Laubwälder und offenen Wiesen und verwöhnte die deutsch-französische Wandergruppe immer wieder mit imposanten Panoramasichten.
Die Wandergruppe war gut gemischt. Sowohl von französischer als auch von deutscher Seite nahmen einige Wandergäste zum ersten Mal an einer Partnerschaftswanderung der beiden Partnergemeinden teil. Die jüngste Teilnehmerin war die 5-jährige Mina, die die 10 km und die 320 Höhenmeter mit Bravour und großer Freude meisterte.
Nach der Einkehr in die Auberge Hazemann, wo auch eine herrliche Tarte aux fruits rouge (mit roten Beeren) bzw. eine Tarte myrtille (mit Heidelbeere) serviert wurde, gab es ein großes Lob für beiden Organisatoren aus Niedernai. Die nächste deutsch-französische Wanderung findet am 29. September im Kinzigtal statt.