Am Mittwochnachmittag trafen sich die Nordracher Seniorinnen und Senioren im Pfarrheim zum dritten Mal in diesem Jahr. Othmar Wolf nahm die Senioren mit auf seine Reise zu den Orkney-Inseln und faszinierte mit schönen Fotos und interessanten Informationen. Die Trachtengruppe stellte währenddessen einen Palmen zum Palmsonntag her. Die Frauengemeinschaft bewirtete die Senioren mit Kaffee und Kuchen, Getränken und Vesper.


Othmar Wolf, gebürtiger Nordracher mit Wohnsitz in Freiburg, kommt seit vielen Jahren mit interessanten Reiseberichten nach Nordrach. Dieses Mal war das Reiseziel die Inselgruppe Orkney (Robbeninsel), die nördlich von Schottland im Atlantik liegt. Insgesamt bestehen die Orkney aus 70 Inseln, zwanzig davon sind bewohnt, auf der größten Insel Mainland liegt auch die Hauptstadt Kirkwall. Mit der Fähre dauert die Überfahrt von Schottland aus etwa zwei Stunden. Die Inseln bestehen größtenteils aus Sandstein, eiszeitliche Gletscher haben liebliche, flache Landschaftsformen geschaffen. Der höchste Berg ragt 500 Meter hoch und bietet eine fantastische Rundsicht auf fast alle Inseln. Die Inseln werden intensiv landwirtschaftlich genutzt mit kultivierten Weideflächen und Farmland. Fischfang und Fischverarbeitung sind das zweite wirtschaftliche Standbein. Auf den Orkney leben seit 6.000 Jahren Menschen, davon zeugen zahlreiche Megalithanlagen sowie Gang-, Kammer- und Hügelgräber. Eindrucksvoll sind auch die »Brochs« aus der Zeit um 700 v. Chr., runde, fensterlose Steintürme, die bis zu 15 Meter hoch waren. Ein Naturwunder ist der »Old man of Hoy«, ein Brandungsfelsen aus Sandstein, der alleinstehend vor der Steilküste im Westen fast 140 Meter aufragt. Herbert Vollmer dankte Othmar Wolf für einen überaus interessanten Vortrag, der nicht nur durch schöne Bilder bestach, sondern auch durch die vielen interessanten Informationen über Land und Leute.
Im hinteren Teil des Pfarrsaals arbeiteten währenddessen sieben Frauen der Trachtengruppe an der Herstellung eines vier Meter hohen Palmens. Angelika Kälble erläuterte den uralten Brauch des Palmens, der bis auf das 8. Jahrhundert zurückgeht. Die Palmstange wird mit Koniferen, Buchs und farbigem Papier eingebunden. Der Palmen erhält, so der Brauch, für jede Person, die im Haus lebt, ein Kreuz. Die Palmen werden am Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag, in der Kirche geweiht. Große Palmen werden vor dem Wohnhaus aufgestellt. Palmzweige schmücken den Herrgottswinkel und gelten als Schutz vor Unglücken und Krankheiten.
Mit einem gemeinsamen Vesper endete diese letzte Frühjahrsveranstaltung des Altenwerks im Pfarrheim. In den kommenden Monaten stehen Ausflugsfahrten auf dem Programm.