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Zell am Harmersbach | 30.04.2018

Kommunikationslawine aus Papiersteinen

Künstler öffneten Werkstätten – Bessere Vernetzung der Kunstszene angeregt

Foto:
Künstlerin Silvia Ehrlinger (4. von rechts) empfing beim Tag der offenen Tür ihre Familienmitglieder, Freunde und Kunstinteressierte in ihrem Atelier im Gewerbegebiet Steinenfeld. Foto: Hanspeter Schwendemann
von Hanspeter Schwendemann

Zum vierten Mal öffneten vor Wochenfrist zehn Kunstschaffende im ganzen Kinzigtal ihre Werkstätten für interessierte Besucher. In Zell zeigten sich Silvia Ehrlinger, Wolfgang Hilzensauer und Josef Roland Mauch »Offen für Kunst«.

Foto: Hanspeter Schwendemann
Künstlerin Silvia Ehrlinger (4. von rechts) empfing beim Tag der offenen Tür ihre Familienmitglieder, Freunde und Kunstinteressierte in ihrem Atelier im Gewerbegebiet Steinenfeld.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Wolfgang Hilzensauer vor Bildern, die er während seiner Studienzeit gemalt hat.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Josef Roland Mauch hat eine Ausstellung und Kunstwerkstatt an der Fabrikstraße.

In der Stadt Zell kann man der Kunst auf ganz vielfältige Weise begegnen. Im öffentlichen Raum sind die Skulpturen der Zeller Kunstwege aufgebaut. Das Villa Haiss Museum und die Arthus-Galerie präsentieren zeitgenössische Kunst. Regelmäßig werden von der Stadt Zell Kunstwege-Führungen angeboten. Silvia Ehrlinger, Wolfgang Hilzensauer und Josef Roland Mauch haben in der Stadt ihre Ateliers. »Das Kunstangebot könnte noch besser vernetzt werden«, betonte am Aktionswochenende Wolfgang Hilzensauer, dessen Atelier sich an geschichtsträchtiger Stelle mitten im Zeller Städtle befindet. Er wolle mit den Verantwortlichen der Stadt Zell Kontakt aufnehmen, um neue Ideen zu entwickeln. Josef Roland Mauch kündigte an, dass er im Rahmen des Zeller Maifestes erneut zu einem »Tag der offenen Tür« einladen wolle. Auch Josef Roland Mauch befürwortet eine bessere Vernetzung der Kunstszene von Zell.
Symbolisch für ein Zusammenrücken der Kunstschaffenden könnte die »Kommunikationslawine« stehen, die Künstlerin Silvia Ehrlinger mit ihren Steinen aus modelliertem Zeitungspapier auslöst. Vor ihrem Atelier im Gewerbegebiet wiegt sich eine bunte Schwarzwald-Papierpalme im Wind. Mit ihren Collagen aus Zeitungspapier stellt sie die Verflechtungen der menschlichen Beziehungen dar, visualisiert Zeitströmungen und die Geschichte der Zeit. Ihre Wurfdrucke leben von Mustern und Überschneidungen. Sie druckt mit eingefärbten Stoffen auf großformatiges Büttenpapier und auf Fahnen. Aus Bruchholz des Orkans Lothar hat Silvia Ehrlinger in loderndes Holzfeuer gestaltet. Seit 1996 hat die in Nordrach lebende Künstlerin ihr Atelier im Zeller Gewerbegebiet Steinenfeld.

Einen Querschnitt seiner Arbeiten zeigt Wolfgang Hilzensauer in seinem Atelier mitten in der Stadt Am Bach 1. Direkt an der Stadtmauer befindet sich das Kleinod. Die Werkstatt diente einst der Firma Ritter und später der Arzneimittelfirma Klein. Jetzt hat Wolfgang Hilzensauer sein Artmeeting hier eingerichtet. Der Maschinenbauingenieur hat das Rentenalter erreicht und kann sich nun verstärkt seiner Leidenschaft widmen. Berufsbegleitend hat er 12 Semester Kunst bei Franzjoseph Held in Lahr studiert. Die Ausstellung reicht von großformatigen Bildern, die Hilzensauer in seiner Studienzeit gefertigt hat, über aktuelle Bildzyklen mit Taubergießen-Motiven bis hin zur abstrakten Glasmalerei. Hilzensauer Bilder wecken die Lust auf Kunst. Sein Wunsch nach einer stärkeren Vernetzung wäre sicherlich eine Bereicherung der Zeller Kunstszene.

Schon seit 16 Jahren betreibt Josef Roland Mauch sein Atelier in Zell a. H. Zu seinen Kunden gehören immer wieder Passanten, die an seiner Kunstwerkstatt in der Fabrikstraße 1 vorbeikommen. Allerdings hat er nicht nur Freude mit dem Denkmalhaus. Im Winter 2016/
2017 hatte er einen großen Wasserschaden. Bei den notwendigen Sanierungsarbeiten erhielt er Unterstützung von der Stadt Zell. Besonders setzte sich Bürgermeister Günter Pfundstein für das Kunstatelier in der Fabrikstraße ein. Beim Zeller Maifest, wenn viele Besucher im Städtle sind, will Josef Roland Mauch zu einem weiteren »Tag der offenen Tür« einladen.

Zu entdecken gibt es in seinem Malatelier farbintensive Landschaften und abstrakte Farbkompositionen. Inspirieren lässt er sich vom Schwarzwald, mediterranen Landschaften und vom schroffen Island.

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Schlagworte:
Offen für Kunst

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