Am 6. Mai ist Heinz Weißer im Alter von 83 Jahren verstorben. Neben Beruf und Familie engagierte er sich in besonderer Weise im Turnverein und im Wander- und Freizeitverein Unterharmersbach. In beiden Vereinen wurde er für seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.
Heinz Weißer ist gebürtiger Unterharmersbacher und hatte drei Geschwister, von denen heute nur noch seine zweitälteste Schwester lebt. Seine Kinder- und Jugendjahre waren vom zweiten Weltkrieg geprägt. Als Jugendlicher kam er auf den Lachenbauernhof, wo er bei der täglichen Arbeit mithelfen musste. Nach der Schulentlassung absolvierte er bei der Schreinerei Schmid in Zell eine Schreinerlehre.
Im Jahr 1954 läuteten für Heinz Weißer und seine Frau Liesel geb. Zimmermann, deren Elternhaus in der Hinteren Grabenstraße in Zell stand, die Hochzeitsglocken. Aus ihrer Ehe sind Tochter Inge Friedmann geb. Weißer und Sohn Klemens Weißer hervorgegangen. Heute trauern mit ihren Familien vier Enkelkinder und vier Urenkelkinder um ihren Opa und Uropa.
Heinz Weißer war ein versierter und aktiver Handwerker. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Berufsausbildung war er fast zwei Jahrzehnte bei der Schreinerei Schmid beschäftigt, danach wechselte er zur Firma Knauer. Die letzten Jahre seines aktiven Berufslebens war er Serviceleiter bei Friedmann Großkücheneinrichtung in Biberach.
Schon im Hochzeitsjahr 1954 erbaute sich Heinz Weißer zusammen mit seiner Schwester ein Eigenheim in der Blumenstraße in Unterharmersbach. Im Jahr 1982 baute Heinz Weißer mit seiner Frau ein zweites Mal im Neubaugebiet Leimenäcker in Biberach. Die meisten der anfallenden Arbeiten führte er dabei selbst aus und bis ins hohe Alter war er immer ein aktiver Heimwerker.
Seine Talente brachte der engagierte Handwerker auch in das Unterharmersbacher Vereinsleben ein. Schon 1960 trat er dem Schwarzwaldverein, dem heutigen Wander- und Freizeitverein, bei. Zunächst als 2. Vorsitzender und danach 14 Jahre als 1. Vorsitzender leitete er die Geschicke des Vereins. Unter seiner Federführung wurde in den Jahren 1972/73 die Kuhhornkopf-Hütte erbaut, wo er dann selbst 20 Jahre lang ehrenamtlich als Hüttenwart im Einsatz gewesen ist. Der Verein dankte ihm diesen Einsatz mit der Ernennung zum Ehrenmitglied. Das Land Baden-Württemberg zeichnete Heinz Weißer 1984 mit der Landesehrennadel aus. Mit dem Schwarzwaldverein erwanderte Heinz Weißer seine Heimat, mit dem Alpenverein unternahm er viele Bergtouren, wo er unter anderem mit dem Mont Blanc den höchsten Berg der Alpen bezwang. Trekkingtouren führten ihn nach Südamerika in die Anden und auf den Kilimanjaro in Kenia.
Aktiv und erfolgreich war Heinz Weißer auch im Turnverein. Der größte sportliche Erfolg war für den aktiven Turner der badische Meistertitel im Jahr 1954. Sieben Jahrzehnte blieb er »seinem« TVU treu und übernahm auch hier als Oberturnwart, Wettkampfrichter und unentbehrlicher Helfer große Verantwortung. 1999 ernannte der Turnverein Unterharmersbach Heinz Weißer zum Ehrenmitglied. Die entstandenen Kameradschaften blieben bis zuletzt bestehen. Noch wenige Tage vor seinem Tod traf Heinz Weißer bei der Freitagsabend-Skatrunde mit seinen langjährigen Weggefährten in froher Runde zusammen.
Die Schwachstelle des ansonsten so vitalen Sportlers und Wanderers war sein Herz. Schon im Alter von 38 Jahren erlitt Heinz Weißer einen Herzinfarkt, früh musste er sich eine künstliche Herzklappe einsetzen lassen. Das schwache Herz bereitete ihm zunehmend gesundheitliche Probleme. Am 29. März musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden, war dann noch einige Tage in der Kurzzeitpflege im Seniorenzentrum »St. Gallus« und ist dann in der Josefsklinik in Offenburg verstorben. Am Donnerstag tritt Heinz Weißer auf dem Zeller Friedhof seine letzte Wanderung an. Seinen Angehörigen gilt die herzliche Anteilnahme.