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Zell am Harmersbach | 2.10.2025

Der Holzwirtschaft geht es gut

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Mit der Motorsäge wurde ein Baum vor Ort bearbeitet, um die Qualität exakt bestimmen zu können. Für die Güteklasse entscheidend sind der Wuchs, astfreie Abschnitte und keine Risse oder Fäule. Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Zell a. H. mit Vor- Ort-Termin im Oberentersbacher Wald und Vorträgen im Dorfgemeinschaftshaus Unterentersbach.

Foto: Gisela Albrecht
Therese Palm, Forstbezirksleiterin, informierte über die Verkehrs- sicherung im Wald. Konkret ging sie auf die Sitzbänke im Wald ein, bei denen im Schadensfall der Eigentümer (Waldbesitzer) in der Haftung ist – falls eine Person zu Schaden kommt, wenn sie auf der Bank sitzt.
Foto: Gisela Albrecht
Dieser große Fichtenstamm wurde genau untersucht. Entscheidend für den Käufer ist, wieviel ast- freies Holz es gibt. Dies war bei diesem Stamm ein großer Anteil und damit „insgesamt ein guter Stamm“, urteilte Klaus Pfundstein.

Die Forstbetriebsgemeinschaft vermarktet für die Waldbesitzer sämtliche Rundholzsortimente. Dabei werden überwiegend Kunden aus der Region beliefert. Das Kundenspektrum reicht von Sägewerken und Papierfabriken über Pellet-Produzenten bis zu Zellstoffwerken.

Am Mittwoch trafen sich die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Zell zu einem Ortstermin in einem Privatwald in Oberentersbach. Der Vorsitzende Johannes Pfundstein begrüßte die Waldbesitzer. Sein besonderer Gruß galt der Forstbezirksleiterin Therese Palm, Ortsvorsteher Torsten Gutmann und Revierförster Klaus Pfundstein.

Sorgfältige Einteilung in Güteklassen

Klaus Pfundstein leitete den Ortstermin im Wald und widmete sich thematisch dem Stammholz, das am meisten anfällt. Dabei wird nach Langholz oder Abschnitte unterschieden. Bei einem Holzpolder wusste er bereits, dass diese Baumstämme an die Fa. Streit in Hausach geliefert werden. Das Holz hat die Güteklasse B, die Merkmale dafür zeigte er konkret an einem Baumstamm. Die Fa. Streit führt die Vermessung des Stammholzes selbst im Werk durch und teilt es auch in die Güteklassen ein. Andere Kunden tun dies nicht und der Waldbesitzer übernimmt diese Dienstleistung selbst. Klaus Pfundstein mahnte die Waldbesitzer, fair zu sein: „Wir wollen den Kunden halten. Die Einteilung in die Güteklasse muss sorgfältig erfolgen.“ Wenn der Kunde eine Abstufung in der Güteklasse vornimmt, kann der Waldbesitzer das Werksmaßprotokoll einsehen, in dem der Grund für die Abstufung vermerkt ist. Je höher die Güteklasse, desto mehr wert ist das Holz und der Besitzer kann mehr Geld dafür verlangen.

Bei der Lagerung der Baumstämme im Wald wies er die Besitzer darauf hin, dass das dicke Ende des Baumstamms in Abfuhrrichtung liegen soll, damit der Abtransport problemlos erfolgen kann: „Einen Baumstamm dieser Größe im Wald zu drehen – das geht fast nicht und dann wird es schwierig.“

Der nächste Holzpolder ist für einen Kunden in Norddeutschland bestimmt. Klaus Pfundstein teilt die Stämme in die Güteklassen B/C/D ein und begründet dies an den Merkmalen der Stämme. Dafür wird dann ein Mischpreis erzielt.

Waldwege müssen in Ordnung sein

Für die Holzabfuhr müssen die Wege breit genug für einen LKW sein (drei Meter) und vier Meter über dem LKW sollte Luftfreiheit sein, erklärte Pfundstein. Da ein LKW eine tonnenschwere Last plus sein Eigengewicht hat, müssen die Wege in Ordnung sein, damit der Transport sicher erfolgen kann. Eine Grasnarbe auf steilem Gelände ist nicht verkehrssicher, mahnte Pfundstein.
An dem konkreten Beispiel einer sehr großen Fichte zeigte er nochmal, worauf Waldbesitzer achten müssen. Die 19 m lange Fichte hat einen innen-astigen Kern, was die Qualität schmälert. Doch sie hat außen viel astfreies Holz, was den Wert steigert. Auf seine Aufforderung wird am Stamm unten mit der Motorsäge ein Stück entfernt. Ausführlich zeigt er an der Baumscheibe, worauf die Besitzer achten sollen. „Dies ist insgesamt ein guter Stamm“, ist er am Ende seiner Beurteilung zufrieden.

Bei einer Esskastanie informiert er, dass diese Baumart sehr selten ist und daher für den Waldbesitzer einen guten Erlös erzielen wird. Der vorliegende Kastanienstamm hat einen Herzriss ( Riss in der Mitte des Baumstamms), aber sonst keine weiteren Schäden und ist damit ein wertvolles Stammholz.

Nach zwei Stunden im Wald mahnte der Vorsitzende Johannes Pfundstein zum Aufbruch.

Imbiss und Vorträge im Dorfgemeinschaftshaus

Nach kurzer Pause und einem Imbiss erhielten alle Teilnehmer eine Informationsmappe der Forstbetriebsgemeinschaft. Der Vorsitzende Johannes Pfundstein begrüßte im Dorfgemeinschaftshaus besonders Bürgermeister Günter Pfundstein und Ortsvorsteher Christian Dumin.

Der Geschäftsführer der FVS, Joachim Prinzbach, hielt einen Vortrag zu den Themen Holzmarkt, Sortimente und die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Der Holzwirtschaft geht es gut“, sagte er zu Beginn seiner Rede. Bei den Rundholzpreisen gibt es ein Allzeithoch im Leitsortiment mit Preisen von 130 bis 135 Euro pro Festmeter. Die Nachfrage nach Palettenholz ist hoch. Käferholz wird ohne Abschlag übernommen. „Wir empfehlen zeitnah, mit dem Holzeinschlag zu beginnen. Alle Sortimente werden gut nachgefragt“, erklärte Prinzbach äußerst zufrieden.

Da es in Norddeutschland fast keine Fichten mehr gibt, ist die Nachfrage nach dieser Baumart für den Ortenaukreis sehr hoch. Gerade diese Baumart kommt im Ortenaukreis zusammen mit Tanne sehr häufig vor. „Es gibt einen hohen Vorrat im Privatwald, gegenüber dem Kommunalwald und dem Staatswald“, berichtete Prinzbach.

Alle Sortimente werden gut nachgefragt

Ausführlich ging er auf die verschiedenen Sortimente ein: Nadelstammholz, Palettenholz, Rotholz (Douglasie, Kiefer), Laubholz und Industrieholzsortimente.

Abschließend konnte er die erfreuliche Mitteilung machen: „Alle Sortimente werden gut nachgefragt; es gibt eine gute Kundenstruktur in der Region, die Preise sind deutlich angestiegen und es gibt eine gute Vermarktungssicherheit.“ Anschließend beantwortete er die Fragen der Waldbesitzer und nahm sich viel Zeit für ihre Anliegen.

Verkehrssicherheit im Wald Im ihrem Vortrag ging Therese

Palm besonders auf die Sicherheit von Sitzbänken ein. In letzter Zeit wurde in der Presse informiert, dass es aufgrund der Verkehrssicherung zum Abbau von Bänken gekommen ist. „Der Waldbesitzer wird im Schadensfall zur Verantwortung gezogen, er haftet“, machte Palm deutlich. Die gesetzliche Grundlage ist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB).

Der Klimawandel (anhaltende Trockenheit) begünstigt die Gefahr abfallender Äste oder umstürzender Bäume, bedauerte Palm. Grundsätzlich erfolgt das Betreten eines Waldes auf eigene Gefahr und für waldtypische Gefahren gibt es keine Haftung. Deswegen gilt die Haftung nicht für Waldwege, betonte Therese Palm.

Der Waldbesitzer hat eine Kontrollpflicht bei Erholungsanlagen auf seinem Gebiet, er muss zweimal jährlich kon-trollieren. Bei Sitzbänken empfiehlt sie die Kontrolle um und über der Bank bei nahestehenden Bäumen. Die Kontrollgänge soll der Besitzer dokumentieren (mit Datum). Wenn Gefahren im Waldbestand festgestellt werden, besteht für den Eigentümer die Verpflichtung, die Gefahr zu beseitigen.

„Es ist kein schönes Thema. Am Schönberg z.B. wurden massiv Bänke abgebaut“, erklärte Palm. Sie stellte sich den Fragen der Waldbesitzer, die konkrete Plätze mit Bänken zum Thema machten.

Revierförster Klaus Pfundstein beschwichtigte: „Mir ist kein Fall bekannt, bei dem es zu einem Haftungsfall und einer Verurteilung gekommen ist.“

Mit einer regen Debatte zu diesem Thema endete die vierstündige Veranstaltung.

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