Bei der Volksbank Lahr steigt die Vergabe von neuen Krediten im ersten Halbjahr 2025 um 95 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 fällt insgesamt positiv aus.
Die Kreditnachfrage ist ein wichtiger Frühindikator
für die künftige Wirtschaftslage in Deutschland. Dies betonte Volksbank-Vorstand Reiner Richter im Rahmen der Vertreterversammlung im Europa-Park-Dome am Montagabend. Er konnte seine Feststellung mit bemerkenswerten Zahlen hinterlegen. Bei der Volksbank Lahr hat sich die Vergabe von neuen Krediten im Vergleich zum Vorjahr im ersten Halbjahr 2025 von 120 auf 233 Millionen Euro erhöht – eine Steigerung von 95 Prozent. Man gehe bei der Volksbank Lahr davon aus, dass das Vorjahresergebnis bereits im September erreicht werde.
„Wir erkennen in diesem Jahr eine klare Trendwende“, erklärte Vorstand Richter.
Zuletzt hätten stark gestiegene Zinsen und zunehmende Unsicherheit die Kreditnachfrage gehemmt. Nun sehe man eine starke Nachfrage im Firmenkundenbereich. Hier habe sich die Volksbank Lahr weitere Marktanteile gesichert. 65
Prozent des Neukreditvolumens entfielen auf Firmenkunden und lag damit deutlich vor den Baufinanzierungen.
Stabilität ist kein Selbstläufer
Sowohl der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Neugart als auch Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker und Vor-stand Reiner Richter sprachen in ihren Berichten von einem herausfordernden Umfeld.
Stabilität sei kein Selbstläufer, Transformation eine Daueraufgabe, betonte Neugart. Die Volksbank Lahr wolle ihre Wurzeln nicht verlieren, müsse ihr Geschäft aber in die Sprache der Zukunft übersetzen. Die Volksbank setze weiterhin auf ihre lokale Verankerung.
Das gemeinsame Gedenken der versammelten Vertreter galt den 592 verstorbenen Mitgliedern des Jahres 2024, allen voran dem ehemaligen Bankvorstand Axel Fiederer.
Der Aufsichtsratsvorsitzende berichtet, dass die Volksbank Lahr für das Geschäftsjahr 2024 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten habe. Alle Abstimmungen am Montagabend wurden dann auch einstimmig getroffen.
Volksbank schüttet fünf Prozent Dividende aus
Die Bilanz der Volksbank Lahr für das Geschäftsjahr 2024 fällt positiv aus. Die Vertreter stimmten der Ausschüttung einer Dividende in Höhe von fünf Prozent zu. „Die Dividende ist Ausdruck unseres erfolgreichen Wirtschaftens und
ein Dankeschön an unsere Mitglieder für ihr Vertrauen“, betonte Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker.
Das betreute Kundenvolumen stieg um 2,1 % auf 6,5 Mrd. Euro, die Kundenkredite wuchsen um 2,4 % auf über 2,4 Mrd. Euro. Auch im Wertpapier- und Versicherungsgeschäft setzte die Bank Maßstäbe. Mit einem eugeschäftsvolumen von über 180 Mio. Euro im Fondsbereich und über 10.800 abgeschlossenen Versicherungsverträgen erzielte die Volksbank Lahr bundesweit Spitzenplätze. Das Bauspargeschäft erlebte mit 1.394 Verträgen und einer Summe von 74,9 Mio. Euro eine Renaissance.
Klares Wertefundament
„Unser Erfolg basiert auf einem klaren Wertefundament: Zusammenhalt, Mut, Heimatliebe und Wertschätzung“, so Rottenecker. Diese Werte spiegeln sich nicht nur in der Geschäftsentwicklung, sondern auch im gesellschaftlichen Engagement der Bank wider. So wurden 2024 rund 650.000 Euro an Vereine und gemeinnützige Institutionen gespendet. Projekte wie die „Solarinitiative“ oder die Biodiversitätskampagne „Unsere Region blüht und summt“ unterstreichen das nachhaltige Wirken der Bank in der Region.
Die Ertragslage der Bank bleibt stabil: Der Zinsüberschuss stieg auf 42,7 Mio.
Euro, das Provisionsergebnis auf 22,3 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 23,7 Mio. Euro, das Eigenkapital
erhöhte sich um 7,7 % auf 348,7 Mio. Euro.
Für das laufende Jahr 2025 warb Peter Rottenecker um Verständnis für die „Vielzahl an formalen Schreiben, die Sie in den vergangenen Monaten von uns erhalten haben.“ Hintergrund seien gesetzliche Vorgaben und aktuelle Rechtsprechungen. Trotz „diesen oftmals recht hohen bürokratischen Hürden und Hindernissen“ blickt der Vorstand optimistisch auf 2025, das von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ ausgerufen wurde. „Wir sind mehr als ein Finanzinstitut – wir sind ein Stück Heimat und ein Modell mit Zukunft“, so Rottenecker.
Ehrungen und Verabschiedungen
Die langjährigen Aufsichtsräte Jürgen Mack, Egbert Niekamp und Hans-Christoph Freiherr Roeder von Diersburg scheiden mit Erreichen der Altersgrenze aus dem Aufsichtsrat der Volksbank Lahr aus.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.




