Wilhelm Schmider w\u00e4re nicht Wilhelm Schmider, wenn ihm nicht immer wieder etwas Besonderes einfallen wu\u0308rde. So war es auch bei seiner Ru\u0308ckkehr aus der Unfall klinik am Dienstag. Am Ortseingang bei der Firma Elektro-Bohnert lie\u00df er sich ausladen, um dann die letzten Meter mit dem Rollstuhl durch die Hauptstra\u00dfe bis zu seinem Haus in der Ortsmitte zu fahren. Hinter ihm sorgte sein Fahrer Hans Peter Heizmann im Auto mit Warnblinklicht fu\u0308r Verkehrssicherheit und Aufmerksamkeit fu\u0308r einen bewegenden Moment. Die letzte Etappe seiner Heimkehr ist fu\u0308r Wilhelm Schmider gleichzeitig die erste in einen neuen Lebensabschnitt.<\/strong><\/p>\n <\/p>\n Begonnen hatte alles am 16. August 2021, als Wilhelm Schmider beim Apfelernten vom Baum stu\u0308rzte. Die Diagnose Querschnittsl\u00e4hmung war nicht nur eine Hiobsbotschaft fu\u0308r ihn pers\u00f6nlich und seine Familie. Sie erschu\u0308tterte auch seine Freunde und Bekannten und alle Menschen, die ihn kennen. \u00bbWenn du einen Rettungshubschrauber siehst, denkst du nicht daran, dass du derjenige sein k\u00f6nntest, der darin ins Krankenhaus transportiert wird\u00ab, stellt Wilhelm Schmider fest. Aber das Schicksal hat oftmals andere Pl\u00e4ne.<\/p>\n Viele Jahre hat der die \u00c4pfel vom Baum hinter dem Haus heruntergeschu\u0308ttelt. Letztes Jahr waren es so viele, dass sich Wilhelm entschlossen hat, auf die Leiter zu steigen und sie zu brechen. Die Devise des Figaros war immer: \u00bbWas dem Magen gut tut, ist auch gut fu\u0308r Haut und Haare.\u00ab Die \u00c4pfel hat er dann immer an die Kundinnen und Kunden im Friseursalon verteilt. Auch der Garten ist an sch\u00f6nen Sommer tagen immer Teil des Gesch\u00e4ftes. Dann werden die Haare im Freien geschnitten.<\/p>\n Und genau an diesem idyllischen Platz lauterte das Schicksal auf Wilhelm Schmider, das sich nun nicht mehr umkehren l\u00e4sst und das er mit vielen Menschen teilt. Insgesamt gibt es bundesweit rund 70.000 Querschnitt gel\u00e4hmte. J\u00e4hrlich kommen in Deutschland etwa 1.800 Menschen hinzu, ist auf der Homepage der BG Klinik Tu\u0308bingen nachzulesen. Das Ru\u0308ckenmark wird in etwa der H\u00e4lfte der F\u00e4lle durch Unf\u00e4lle mit Verletzung der Wirbels\u00e4ule gesch\u00e4digt. Dies k\u00f6nnen Verkehrs unf\u00e4lle, h\u00e4usliche Unf\u00e4lle, Arbeits unf\u00e4lle sowie Bade- oder Sport unf\u00e4lle sein.<\/p>\n Viele Menschen haben am schweren Schicksal von Wilhelm Schmider teilgenommen und ihm Mut zugesprochen. Allen voran seine Frau Monika, die in den letzten Monaten zweimal w\u00f6chentlich \u2013 und manchmal mehr \u2013 nach Tu\u0308bingen gefahren ist. Auch die Kinder mit ihren Ehepartnern und die acht Enkelkinder waren immer wieder zur Stelle, um ihren Vater und Opa zu begleiten.<\/p>\n Prominentester Querschnittsgel\u00e4hmter ist Dr. Wolfgang Sch\u00e4uble, der sich bei Wilhelm Schmider gemeldet und ihm die besten Genesungswu\u0308nsche ausgesprochen hat. Viele sch\u00f6ne Briefe hat Wilhelm Schmider im Krankenhaus erhalten. Der 90-j\u00e4hrige Fridolin M\u00e4ntele aus Biberach hat ihm geschrieben: \u00bbIch warte auf dich.\u00ab<\/p>\n Rollstuhlfahrer Christoph Ku\u0308nstle, der Organisator der Handbike-Rennen in Zell a. H., hat versprochen, ihm beim Rollstuhltraining zur Seite zu stehen. \u00bbDiese vielfache Unterstu\u0308tzung gibt Kraft und Zuversicht\u00ab, bedankt sich Wilhelm Schmider bei allen, die ihn in den letzten Monaten begleitet haben: \u00bbDiese sind die vielen Momente, die das Leben wieder lebenswerter machen.\u00ab<\/p>\n Den kompletten Bericht und weiter Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzw\u00e4lder-Post.<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
\nDer dreiw\u00f6chigen Akutbehandlung im Klinikum in Offenburg erfogte die Verlegung in das Querschnittzentrum der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tu\u0308bingen. Diese verfu\u0308gt u\u0308ber h\u00f6chste Kompetenz bei der Behandlung und auch bei der erforderlichen Rehabilitation der Patienten.<\/p>\nJ\u00e4hrlich etwa 1800 Querschnittsgel\u00e4hmte<\/h3>\n
Unterstu\u0308tzung, die das Leben wieder lebenswerter macht<\/h3>\n