<\/div>\n\n
Geboren wurde Borris Goetz am 23. Juli 1915 in Frankfurt am Main. Seine Kindheit und Jugend fielen in Kriegs- und Notzeiten und sp\u00e4ter in die Jahre der Weltwirtschafts\u00adkrise und Inflation. Im Alter von etwa zw\u00f6lf Jahren trat er der Gruppe der b\u00fcndischen Jugend bei, dem sp\u00e4teren \u00bbGrauen Corps\u00ab. Diese Gruppenzugeh\u00f6rigkeit pr\u00e4gte Borris G\u00f6tz sein Leben lang. Das \u00bbGraue Corps\u00ab mit seinem F\u00fchrer Prof. Dr. Alfred Schmid, geh\u00f6rte zu den elit\u00e4ren B\u00fcnden der Jugendbewegung, um die sich manche Legenden rankten. Fred Schmid best\u00e4rkte den Jugendlichen in seinem Entschluss, ein Kunststudium aufzunehmen.<\/p>\n
Seine ersten Arbeiten<\/h3>\n
Die ersten Arbeiten von Borris Goetz spiegeln die Welt des B\u00fcndischen wieder. Es entstanden erste Linienschnitte in Holzschnittmanier. Die Motive zeigen, Fahrt und Lagerleben mit sportlich-musischen Aktivit\u00e4ten, auch Szenen freundschaftlicher Verbundenheit in b\u00fcndischer Gemeinschaft. Auch christliche Motive, wie zum Beispiel die Gestalt des Heiligen Sebastian und der Corpus Christ waren Motive, die auch in seinem Sp\u00e4twerk Thema waren.<\/p>\n
Studium der Kunst<\/h3>\n
1933 beginnt Borris Goetz ein Studium an der \u00bbSt\u00e4delschen Kunstschule\u00ab in Frankfurt bei den Professoren Cissarz und Delavilla. Durch die politischen Rahmenbedingungen litten die k\u00fcnstlerischen Freiheiten. Dies war dem angehenden K\u00fcnstler zuwider. Er wendete sich deshalb dem Gebiet gebrauchsgraphischer Arbeiten zu und volontierte in Schriftgie\u00df\u00adereien, Druck- und Verlagsanstalten. Er bewegte sich auch f\u00fcr kurze Zeit in Berliner K\u00fcnstlerkreisen, wo er sich den Aktstudien zuwendete.<\/p>\n
Lehr- und Wanderjahre<\/h3>\n
Aus gesundheitlichen Gr\u00fcnden wurde Goetz vom Milit\u00e4rdienst befreit. 1937 reiste er ins nahe Ausland, lernte die Schweiz, Italien und S\u00fcdfrankreich kennen. In Cannes war er Gast bei dem Maler Jean Villeri. Dieser f\u00fchrte ihn in die franz\u00f6sische und zugleich internationale Kunstmoderne ein. Auf diesem Wege kam es zu Begegnungen mit K\u00fcnstlern wie Matisse und Picasso.<\/p>\n
Er erlebte in dieser Zeit eine so andersartige Welt als in Deutschland mit seiner beherrschenden NS-Kunst. Mit dem Krieg endete aber der Aufenthalt f\u00fcr Borris Goetz im Ausland. Es war das Ende seiner Lehr- und Wanderjahre. Sein Werk war zu diesem Zeitpunkt schon beachtlich und vielseitig.<\/p>\n
Die Muse leidet<\/h3>\n
Mit Beginn des Krieges kehrte Borris Goetz nach Deutschland zur\u00fcck. Nach der R\u00fcckkehr erfuhr sein k\u00fcnstlerisches Schaffen eine Art L\u00e4hmung. Selbst sagt er dazu: \u00bbIm Krieg schweigen die Musen\u00ab.<\/p>\n
Kriegszeiten und Gefangenschaft<\/h3>\n
Es war seine Erkl\u00e4rung daf\u00fcr, warum er in den letzten Jahren so viel begonnen und wieder verworfen hatte. In dieser Krisenzeit begleitete und st\u00fctzte ihn sein Mentor und Freund Fred Schmid. Dieser glaubte an die Berufung von Borris Goetz zum K\u00fcnstler.<\/p>\n
1942 heiratete Borris Goetz. Dies war ein Moment in seinem Leben \u2013 auch um die Schaffens- und Lebens\u00adkrise zu bew\u00e4ltigen. 1943 kam er an die Front in Russland und sp\u00e4ter nach Nordfrankreich, wo er 1944 in britische Kriegsgefangenschaft ger\u00e4t. Dort entstehen Bleistiftzeichnungen, Portr\u00e4ts von Kameraden, aber auch aquarellierte, surreal anmutende kleinformatige Tuscharbeiten, in denen sich N\u00f6te und \u00c4ngste der Lagersituation spiegeln.<\/p>\n
Kriegsausbruch<\/h3>\n
1946 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen. Mit allerlei Hilfsarbeiten sicherte er danach sein \u00dcberleben. Er portr\u00e4tierte so manchen Musiker eines ans\u00e4ssigen US-Orchesters in \u00d6l. Die Bezahlung erfolgte in Form von Zigaretten und Kaffee. Die wirtschaftliche Situation verbesserte sich f\u00fcr ihn mit der W\u00e4hrungsreform. Auch der Kunstbetrieb begann wieder aufzuleben.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Die zweite Ausstellung der Malerei am Zeller Kunstweg zeigt Werke vom K\u00fcnstler Borris Goetz. Die Bilder stammen aus dem Nachlass… weiterlesen<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":727,"featured_media":94410,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[193],"tags":[1460],"institution":[],"coauthors":[5139,6164],"aioseo_notices":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94721"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/727"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=94721"}],"version-history":[{"count":3,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94721\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":94724,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94721\/revisions\/94724"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/94410"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=94721"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=94721"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=94721"},{"taxonomy":"institution","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/institution?post=94721"},{"taxonomy":"author","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/coauthors?post=94721"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}