Vergangenen Samstag vor 80 Jahren erblickte Brigitte Granzow in Allenstein\/Ostpreu\u00dfen das Licht der Welt. Jetzt lebt sie in Zell und freut sich \u00fcber die Gratulanten.<\/strong><\/p>\n <\/p>\n Ihren Vater hat die kleine Brigitte nie erlebt, er blieb im Krieg vermisst. Die Mutter floh mit den Kindern in den Westen. \u00dcber einen Aufenthalt in einem Lager in Schleswig-Holstein f\u00fchrte der Weg 1950 nach Oberharmersbach, wo Brigitte in die Schule und zur Erstkommunion ging. Nach Abschluss der Hauptschule nahm sie eine T\u00e4tigkeit in der Bahnhofwirtschaft von Zell an. Ihre Familie konnte eine Wohnung \u00fcber dem Gastraum beziehen. Brigitte arbeitete darauf lange Zeit als Bedienung.<\/p>\n In der Gastst\u00e4tte hat Brigitte Granzow auch ihren Mann Angel Gutierrez kennengelernt. Der spanische Gastarbeiter war bei der Firma Holzer t\u00e4tig. Ihr Mann sah es nicht so gern, dass sie als Bedienung arbeitete. Er schlug ihr vor, gleichfalls bei Holzer zu arbeiten, worauf sie sich einlie\u00df. Fortan stand sie an einer Maschine zur Metallumformung. Wenn sie Fr\u00fchschicht hatte, stand sie schon um 2 Uhr nachts auf, um zun\u00e4chst 138 Abonnenten mit der Tageszeitung zu versorgen, danach ging sie in den Betrieb. Das blieb 15 Jahre lang so.<\/p>\n 1977 haben Brigitte Granzow und Angel Gutierrez Garcia geheiratet. Leider verstarb ihr Mann schon vor 25 Jahren an einem Herzinfarkt. Zuvor war sie mit ihm jedes Jahr mit Kind und Kegel in seine spanische Heimat San Andres bei Bilbao geflogen. Eltern und Geschwister des Mannes haben sie herzlich aufgenommen. Erst als die Eltern des Mannes verstarben, haben die Besuche aufgeh\u00f6rt.<\/p>\n Ein Hobby hat Brigitte Gutierrez nicht. \u00bbIch habe immer gearbeitet und daher auch eine ordentliche Rente\u00ab, stellt sie zufrieden fest. Sie hat sich auch keinem Verein angeschlossen. \u00bbIch bin gerne allein\u00ab, sagt sie, wobei die regen Kontakte zu ihren Kindern und ihren Geschwistern selbstverst\u00e4ndlich immer dazu geh\u00f6rten.<\/p>\n Die Jubilarin ist froh, sich noch alleine versorgen zu k\u00f6nnen. Sie kocht f\u00fcr sich selbst, t\u00e4tigt die Eink\u00e4ufe und h\u00e4lt ihre Wohnung in der Spitalstra\u00dfe in Ordnung. Gesundheitlich fit h\u00e4lt sie sich mit einem t\u00e4glichen zweist\u00fcndigen Spaziergang rund ums St\u00e4dtle. Der Gang endet dabei meistens auf dem Friedhof, wo sie das Grab ihres allzu fr\u00fch verstorbenen Mannes und eines ihrer S\u00f6hne besucht. Aufmerksam verfolgt sie t\u00e4glich das politische Geschehen. \u00bbIch bin wahnsinnig an Politik interessiert, auch wenn da sicher nicht immer alles stimmt, was gesagt wird\u00ab, merkt sie an.<\/p>\n Am Geburtstagsmorgen ging die Jubilarin schon um 6.30 Uhr zum Friseur, damit sie gerichtet ist, wenn Besucher kommen. Am heutigen Montag freut sich Brigitte Gutierrez auf den Besuch von B\u00fcrgermeister G\u00fcnter Pfundstein. \u00bbHoffentlich ist da meine Frisur noch in Ordnung\u00ab, scherzt sie gelassen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
