<\/div>\n\n
Man sp\u00fcrte es: Stefan Polap hatte an vielen Abenden mit seinen Musikerinnen und Musikern intensiv geprobt, um den besonders zahlreichen heiklen und schwierigen Stellen der Konzertst\u00fccke Feinschliff zu geben. Es erstaunte wieder, mit welcher Pr\u00e4zision, gepaart mit scheinbarer, weil \u00bberprobter\u00ab Leichtigkeit das Orchester Anspruchvollstes meisterte. Stimmung und Intonation lagen auf \u00e4u\u00dferst hohen Niveau. Und das sch\u00f6nste Lob hatte der Vorsitzende Christian Vollmer parat: \u00bbTrotz der vielen, vielen manchmal harten Proben hat es uns immer noch Spa\u00df gemacht.\u00ab<\/p>\n
In der Tat: Die Trachtenkapelle mit ihren mehr als 49 Orchestermitgliedern sorgte an diesem Abend f\u00fcr musikalischen Hochgenuss, wie man ihn selten erlebt. Stefan Polap dirigierte das Orchester zwischen 16 und 65 Jahren auf seine einzigartige, jeden Ton miterlebende Art. Und die Musikkapelle folgte seinem Dirigat perfekt. Die G\u00e4ste in der vollen Halle, Ortsvorsteher Ludwig Sch\u00fctze, Stadt- und Ortschaftsr\u00e4te, Bruder Berthold und Bruder Markus vom Kloster, die Vorstandsmitglieder des Kinzigtal-Blasmusikverbandes und die Vertreter der Nachbarvereine erlebten ein Konzert der Spitzenklasse.<\/p>\n
Fanfaren, Felsen, Walzertakt<\/h3>\n
Zu Beginn entf\u00fchrte Komponist Klaus-Peter Bruchmann mit \u00bbAskania\u00ab die Zuh\u00f6rer ins h\u00f6fische Leben des Mittelalters. Mit festlichen Fanfaren, kraftvollen Rhythmen und Minnegesang gelang dies hervorragend, wobei in den anspruchsvollen Beitrag die Soli f\u00fcr Trompeten und Posaunen besonders gefielen. Mit dem \u00bbKlang der Alpen\u00ab des Unterallg\u00e4uer Komponisten Kurt G\u00e4ble, in der Oberstufe angesiedelt, stellte sich das Orchester einer der wohl schwierigsten Aufgaben an diesem Abend. Die m\u00e4chtigen Felsen, die riesigen Wassermassen, die Traditionen in den Bergen mit Alphorn und Kuhglocke vereinen sich im fulminanten Finale zu einem einzigartigen Heimatgef\u00fchl.<\/p>\n
Emil Waldteufel, geb\u00fcrtiger Stra\u00dfburger, Hofpianist von Napoleon III., galt als der Pariser Walzerk\u00f6nig, dessen Werke man heute noch gerne h\u00f6rt. Zu dieser Gruppe z\u00e4hlt der mit iberischem Feuer und Kastagnetten-Pep angereicherte Walzer \u00bbEspa\u00f1a\u00ab, bei dem es sich um ein Arrangement eines Werks von Emmanuel Chabrier handelt. H\u00fcbsche Melodien, das wusste schon der Komponist, h\u00f6rt man immer wieder gern. Und so war es in der Schwarzwaldhalle: Das Publikum ging begeistert mit.<\/p>\n
Voller Einsatz<\/h3>\n
\u00bbReturn to Ithaca\u00ab ist im wahrsten Sinne des Wortes ein sagenhaftes St\u00fcck. Die Kl\u00e4nge und Melodien versetzen den Zuh\u00f6rer ins antike Griechenland, wo der listige Odysseus viele Abenteuer bestehen musste, um nach dem trojanischen Krieg wieder heim nach Ithaka zu seiner Penelope zu gelangen. Technisch anspruchsvolle Abschnitte und lyrisch-malerische Passagen erforderten vollen Einsatz des Dirigenten und seines Blasorchesters. Das in der H\u00f6chststufe angesiedelte Werk von Kees Vlak \u00bbReturn to Ithaca\u00ab bildete einen der absoluten H\u00f6hepunkte des Konzertprogramms.<\/p>\n
Der Abschluss des ersten Teils brachte mit \u00bbUncle Teddy\u00ab vom weltber\u00fchmten Kapellmeister Julius Fucik, der 300 M\u00e4rsche komponiert hat, einen Wechsel der konzertanten zur traditionellen Blasmusik. Der zu Beginn etwas schr\u00e4g daherkommende, aber dann immer majest\u00e4tischer werdende Marsch wurde durch den amerikanischen Roman \u00bbOnkel Toms H\u00fctte\u00ab inspiriert. Sp\u00e4ter erhielt der Marsch den popul\u00e4ren Namen Uncle Teddy \u2013 so wurde damals liebevoll der amerikanische Pr\u00e4sident Roosevelt genannt.<\/p>\n
Bekannt aus dem Rundfunk<\/h3>\n
Der zweite Teil wurde mit einem Potpourri der sch\u00f6nsten Melodien des Musicals \u00bbK\u00f6nig der L\u00f6wen\u00ab er\u00f6ffnet. Die Abenteuer des K\u00f6nigs Mustapha und des Kronprinzen Simba wurden in einer wundersch\u00f6nen Blasmusikbearbeitung mit Elton Johns Songs \u00bbCircle of Life\u00ab, \u00bbI just can’t wait to be King\u00ab und \u00bbCan you feel the Love\u00ab hervorragend interpretiert.<\/p>\n
\u00bbErinnerung an ein Ballerlebnis\u00ab ist ein Orchesterwerk von Hans Bund. Es wurde 1939 uraufgef\u00fchrt und gilt als Beispiel f\u00fcr die musikalische Gattung der Gehobenen Unterhaltungsmusik. Das St\u00fcck geh\u00f6rte zu den beliebtesten seiner Gattung und wurde bis in die 1960er-Jahre h\u00e4ufig von Rundfunkorchestern gespielt. Der Mittelteil nach einer lebhaften Introduktion ist ein Blues mit einer pathetischen Steigerung, auf den eine Coda mit Motiven aus der Introduktion folgt. Der Musikkapelle gelang eine begeisternde Darbietung.<\/p>\n
Volkslied trifft Bigband<\/h3>\n
In die Welt der Indianer f\u00fchrte das n\u00e4chste St\u00fcck \u00bbMazama\u00ab \u2013 ein Werk das mit exotischen Kl\u00e4ngen, einer Okarina, indianischen Kultges\u00e4ngen und dem Rhythmus von sieben Schlagzeugern aufzuwarten wei\u00df. Jay Chattaway machte vor 30 Jahren den Versuch das naturverbundene Stammesleben in den rauen Bergen musikalisch zu charakterisieren. Die Okarina, hervorragend gespielt von Carolin Polap, \u00fcbernahm dabei neben dem Schlagwerk die Hauptrolle und verpasset dem St\u00fcck das passende Indianerflair. Die Darbietung war gelungen und ein Erlebnis f\u00fcr Publikum und Musiker.<\/p>\n
Der Musiker und Verleger Roland Kreid wollte offenbar den Beweis erbringen, dass auch eine alte Melodie in ein neues Gewand passt. Dazu hat er das Volkslied \u00bbAm Brunnen vor dem Tore\u00ab auserkoren. Kreid hat es so bearbeitet, wie es beispielsweise Glenn Miller oder James Last getan h\u00e4tten. Er hat es aber auch im Stile einer Festzeltpolka sowie in der Art von Spike Jones und Peter Herbolzheimer arrangiert. \u00bbDer Lindenbaum\u00ab ist das Ergebnis dieses Stil-Querschnitts, bei dem den Musikerinnen und Musikern einiges abverlangt wird, aber Schwierigkeiten grandios gemeistert wurden.<\/p>\n
Musikalische Meilensteine<\/h3>\n
Den am 25. Juni 2009 in Los Angeles verstorbenen Popstar Michael Jackson kann man ohne Zweifel mit K\u00fcnstlern wie Elvis Presley, Jimi Hendrix und John Lennon vergleichen \u2013 allesamt Musiker, die in den Herzen ihrer Fans niemals sterben werden. In einem brillanten Arrangement f\u00fcr Blasorchester wurden einfach brillant die Meilensteine seiner fr\u00fchen Karriere: Mit \u00bbBillie Jean\u00ab, \u00bbBeat It\u00ab, \u00bbBad\u00ab und \u00bbThriller\u00ab wieder in Erinnerung gerufen. Ein Sonderlob gilt Patrick Friedmann f\u00fcr seine \u00fcberragende Interpretation der Melodien auf dem Saxaphon, auf dem er sich mehrmals im Konzert als wahrer Meister zeigte.<\/p>\n
Als wahrer Meister auf der Trompete und brillanter Musiker zeigte sich unter Minuten langem Riesenbeifall \u00bbJubilar\u00ab Stefan Polap selbst mit dem anspruchsvollen Titel \u00bbMarricones Melody\u00ab.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Musik fabelhaft, Dekoration m\u00e4rchenhaft, Moderation zauberhaft, Atmosph\u00e4re sagenhaft: Der Musik- und Trachtenkapelle Unterharmersbach gelang mit ihrem Jahreskonzert unter dem Motto… weiterlesen<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":107,"featured_media":65526,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[198],"tags":[5242],"institution":[],"coauthors":[1932],"aioseo_notices":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/65559"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/107"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=65559"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/65559\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":65560,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/65559\/revisions\/65560"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/65526"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=65559"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=65559"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=65559"},{"taxonomy":"institution","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/institution?post=65559"},{"taxonomy":"author","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/coauthors?post=65559"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}