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Hier oben auf der Heidenkirche in rund 700 Meter H\u00f6he treibt die Forststudentin mit kraftvollen Schl\u00e4gen den Bohrstock in den Waldboden. Auf einem Areal von rund vier Hektar wird sie insgesamt 16 Proben ziehen, Grundlage f\u00fcr ihren Praktikumsbericht, der sich mit der Standortskartierung besch\u00e4ftigt. In dem teilweise block\u00fcberlagerten Gel\u00e4nde gelingt nicht jeder Versuch. Eine Tiefe von 80 Zentimeter mindestens w\u00e4re ideal, aber Sandsteinbrocken bremsen sie mitunter vorzeitig aus, ein neuer Versuch ein Meter weiter ist angesagt.<\/p>\n
Silke St\u00f6\u00dfer brauchte nicht lange zu \u00fcberlegen, wo sie ihr Praxissemester ableistet. \u00bbAls ich im vergangenen Jahr w\u00e4hrend unserer Exkursion mit dem 2. Semester der Rottenburger Hochschule diese Landschaft sah, war f\u00fcr mich die Entscheidung gefallen\u00ab erinnert sie sich. Nat\u00fcrlich sei das Gel\u00e4nde eine Herausforderung, aber letztlich habe sie \u00fcberzeugt, \u00bbwie der Wald dasteht.\u00ab<\/p>\n
Nur noch wenige Zentimeter ragt der Bohrstock aus dem Waldboden. Silke St\u00f6\u00dfer dreht den Nutbohrer um seine Achse und zieht ihn heraus. Deutlich ist die Abfolge der Horizonte zu erkennen, von der dunklen humifizierten organischen Auflage \u00fcber eine hellere gelbe von Lehm dominierte Schicht, bis schlie\u00dflich im unteren Abschnitt der sandige Anteil und kleinere Gesteinsbrocken den \u00dcbergang zum anstehenden Buntsandstein anzeigen.<\/p>\n
Mit der Fingerprobe geht sie an die Analyse. Eine Aufnahme h\u00e4lt das in der Nut sichtbar Profil fest, es wird vermessen und beschrieben.
\nNeben diesen praktischen Arbeiten im Gel\u00e4nde, erf\u00e4hrt Silke St\u00f6\u00dfer im Alltag die Vielseitigkeit des F\u00f6rsterberufs. Sie erlebte hautnah
\ndie K\u00e4ferkalamit\u00e4t des trockenen Sommers, musste st\u00e4ndig kleinere Holzlose aufnehmen, war bei Verkaufsverhandlungen und Holz\u00fcbergaben dabei, erf\u00e4hrt Details zum Waldbau und Naturschutz. Und zwischendurch immer wieder Schreibtischarbeit mit Stundenabrechnungen und Arbeitseinsatz der Forstwirte, Hiebs- und Vollzugsplanung.<\/p>\n
Sie muss sich mit dem Wegebau und der Forsttechnik vertraut machen, sowie Kenntnisse beim Arbeitsschutz vertiefen. \u00bbDen Motors\u00e4genlehrgang habe ich hinter mir\u00ab sagt sie nebenbei. Daneben gilt es, ein waches Auge auf die Vegetation zu haben, um m\u00f6gliche Ver\u00e4nderungen durch Umwelteinfl\u00fcsse rechtzeitig einsch\u00e4tzen zu k\u00f6nnen. Dass sie dabei auch die Grundregeln der Jagd beherrscht, hat sie j\u00fcngst mit ihrer bestandenen J\u00e4gerpr\u00fcfung belegt.<\/p>\n
Zu ihrem Studium fand sie erst auf Umwegen. In einer Obstbaufamilie im Stuttgarter Raum aufgewachsen, war sie schon immer mit der Natur und auch mit dem Wald verbunden. Dennoch absolvierte sie zuerst eine Ausbildung zur Medizinisch-Technischen Assistentin, begann ein Psychologie-Studium, das sie wegen Familie und zweier Kinder nicht abschloss. Ihre Leidenschaft galt immer mehr der Pflanzenheilkunde, die sie in einer Ausbildung vertiefte. Sie machte sich im Jahre 2003 selbst\u00e4ndig, bietet seither Waldheilkunde, Ausbildungen und Waldtherapie an, h\u00e4lt Seminare und lie\u00df andere w\u00e4hrend ihrer Exkursionen an ihrem vielseitigen Wissen teilhaben.<\/p>\n
\u00bbIch habe jetzt das Richtige f\u00fcr mich gefunden\u00ab ist sich Silke St\u00f6\u00dfer sicher. Es sei von Vorteil, dass die Ausbildung und das Studium heute noch breiter aufgestellt seien als fr\u00fcher. \u00bbEs ist an der Zeit, den Anteil der Frauen im Forstdienst von gerademal acht Prozent anzuheben\u00ab lacht sie.
\nNeben den klassischen forstlichen F\u00e4chern wird insbesondere der Nachhaltigkeit, aber auch dem Naturschutz, der Landschaftspflege oder der Waldp\u00e4dagogik mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Diesem Bereich will sie sich in den kommenden zwei Semestern bis zum \u00bbBachelor in Forstwissenschaft\u00ab verst\u00e4rkt widmen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
F\u00fcr f\u00fcnf Monate hat Silke St\u00f6\u00dfer im Zuw\u00e4lder Tal in Oberharmersbach ihr Domizil bezogen. Seit 2016 studiert sie an der… weiterlesen<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":56,"featured_media":43984,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[195],"tags":[1775],"institution":[],"coauthors":[2067],"aioseo_notices":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/44153"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/56"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=44153"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/44153\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":44154,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/44153\/revisions\/44154"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/43984"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=44153"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=44153"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=44153"},{"taxonomy":"institution","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/institution?post=44153"},{"taxonomy":"author","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.schwarzwaelder-post.de\/wp-json\/wp\/v2\/coauthors?post=44153"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}