Nicht nur die Narren starten am 11. November in die neue Saison. Auch Inge Schnaider hat in dieser Zeit alle H\u00e4nde voll zu tun, um gro\u00dfe und kleine Narren mit den beliebten Strohschuhen einzukleiden.<\/strong><\/p>\n Die Biberacher Reiherhexen geh\u00f6ren zur Kundschaft von Inge Schnaider, die Eckwaldhexen aus Unterharmersbach und viele andere Narren. \u00bbWenn es auf die Fasent zugeht, arbeite ich manchmal Tag und Nacht\u00ab, berichtet die Biberacher Strohschuhmacherin. Vor zehn Jahren habe sie \u00fcberlegt, etwas Kreatives zu machen. Ihr Opa und ihr Vater haben fr\u00fcher eine Schuhmacherwerkstatt in Fu\u00dfbach und sp\u00e4ter auch in Biberach betrieben und viele ihrer Arbeitsger\u00e4te, vor allem die Leisten, seien noch da gewesen. So sei sie zu ihrem Hobby Strohschuhmachen gekommen.<\/p>\n Sie selbst sei dann in die Lehre bei Mathilde Keller in Unterentersbach gegangen, die heute mit ihren 84 Jahren zu den bekannten Strohschuhmacherinnen im Kinzigtal z\u00e4hlt. Nicht zuletzt sorgen die Schauproduktionen im Vogtsbauernhof, wo sich Mathilde Keller, Inge Schnaider und eine dritte Frau die Termine teilen, daf\u00fcr, dass dieses alte Handwerk nicht in Vergessenheit ger\u00e4t.<\/p>\n Viele Handgriffe sind notwendig, bevor man in den bequemen Schuhen aus Stroh \u00fcber die Stra\u00dfen h\u00fcpfen kann. Zun\u00e4chst muss der Bast eingeweicht werden, damit daraus Z\u00f6pfe geflochten werden k\u00f6nnen. Diese werden dann um die Holzleisten gewunden und vern\u00e4ht. Der Schuh entsteht. Gef\u00fcttert mit einem warmen Baumwollfell und versehen mit einer festen Sohle wird der Schuh fertiggestellt. Mit einem farbigen Band um den Einschlupf kommt der Strohschuh erst so richtig zur Geltung.<\/p>\n \u00bbMeine Werkstatt habe ich zu Hause in unserer Wohnung\u00ab, berichtet die 62-j\u00e4hrige Biberacherin. Ihr Mann Eugen Schnaider, selbst gro\u00dfer Oldtimerfreak und Freund von altem Handwerk, akzeptiert das, ist aber selbst nicht in die Herstellung der Strohschuhe mit eingebunden. Auch ihre Enkeltochter Franziska habe schon ihren ersten kleinen Strohschuh selbst gefertigt.<\/p>\n Insgesamt sei das Strohschuhmachen schon eine schwere Arbeit, stellt Inge Schnaider fest. Aber erst an der Fasend lege sie das Stroh und die Nadel aus den H\u00e4nden und mache dann vier Wochen lang Pause. Sp\u00e4testens im Sommer beginnen dann wieder die vorbereitenden Arbeiten f\u00fcr die n\u00e4chste Strohschuhsaison. \u00bbWenn ich es so lange machen kann wie Frau Keller, dann liegen noch viele Jahre vor mir\u00ab, blickt die Biberacher Strohschuhmacherin in die Zukunft.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"