Zur Neugestaltung des Rathauses geh\u00f6rt die Verlegung des Rats saales vom Erdgeschoss des Altbaus in das Ober geschoss des Anbaus. Eine besondere Behandlung wurde den nahezu 500 Jahre alten Wappenscheiben zuteil.<\/strong><\/p>\n

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Als 1543 das alte Rathaus einem Brand zum Opfer fiel, beteiligten sich verschiedene Gemeinden, St\u00e4dte und Herrschaften mit einer Spende am Aufbau eines Rathauses, das 1546 eingeweiht wurde. Im Untergeschoss beherbergte das Geb\u00e4ude eine offene Markthalle, die fu\u0308r den Wochenmarkt ben\u00f6tigt wurde. Im Obergeschoss befand sich ein Ratssaal.<\/p>\n

Spender brachten sich in bleibende Erinnerung<\/h3>\n

Mit der Wiederaufbau-Spende u\u0308bergaben die Stifter auch ihre Wappen, die in die Fenster des Ratssaales eingefu\u0308gt wurden. So brachten die Spender sich fu\u0308r die gute Tat in bleibende Erinnerung. Weil die R\u00e4umlichkeit im Rathaus fu\u0308r die wachsenden Amtsgesch\u00e4fte, namentlich auch fu\u0308r das Notariat und das Archiv mit den Privilegien der Reichsstadt zu klein wurden, baute die Stadt 1776 hinter dem Rathaus ein stattliches Kanzleigeb\u00e4ude.<\/p>\n

1895 entschloss sich der Rat, die zu kleine gewordenen Schulr\u00e4ume im Mesnerhaus bei der kath. Stadtkirche aufzugeben und in einem neuen Rathaus unterzubringen. Beim Abbruch des alten Geb\u00e4udes wurden die Wappenscheiben aufbewahrt und im neuen Ratssaal in die Fenster eingebaut. Ihre Erw\u00e4hnung in der 1936 erschienenen Chronik von Franz Disch legt dies nahe.<\/p>\n

Ein Rathaus-Foto von 1949 zeigt jedoch, dass die Fenster ohne eine Bleiverglasung waren. Als 1961 der Ratssaal renoviert wurde hat man die gelagerten Wappenscheiben wieder in die Fenster eingefu\u0308gt.<\/p>\n

Dipl. Restauratorin Gerlinde M\u00f6hrle fu\u0308hrte die Arbeiten aus<\/h3>\n

Mit dem Ausbau und der Restaurierung wurde die Dipl. Restauratorin Gerlinde M\u00f6hrle betraut. Ihre Werkstatt ist auf mittelalterliche Glasmalerei spezialisiert und erh\u00e4lt daher ihre Auftr\u00e4ge u\u0308berwiegend von der K\u00f6lner Dombauhu\u0308tte.
\nDass es zu dieser Beauftragung kam, ist dem Interesse und der Erfahrung gleich mehrerer Denkmalbeh\u00f6rden zu verdanken. Von der Landesdenkmalbeh\u00f6rde Stuttgart haben die beiden Kunsthistorikerinnen Monika Loddenkemper und Dunja Kielmann sich fu\u0308r die Vergabe stark gemacht. Das in Freiburg angesiedelte Institut fu\u0308r mittelalterliche Glaskunst, vertreten durch Daniel Parello und Lisa Eberhardt haben der Vergabe zugestimmt. Letztere hat auch eine Empfehlung fu\u0308r die Aufreihung der Wappen im neuen Ratssaal gleich mitgeliefert.<\/p>\n

Wappen in eine moderne Wand verkleidung eingefu\u0308gt<\/h3>\n

Architekt Strolz hatte die Idee, die Wappen in eine moderne Wandverkleidung einzufu\u0308gen und zu hinterleuchten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die alten Kunstwerke haben durch die Reinigung und behutsame Ausbesserung schadhafter Stellen an Farbenfreude und Leuchtkraft gewonnen.<\/p>\n

Die Wappengalerie s\u00e4umt die West- und Ostwand des Saales. Die erste Reihe links beginnt, von links, mit dem Wappen des Zel- ler Schulthei\u00dfen Melchior Johner und endet mit dem Wappen der Stadt Stra\u00dfburg.<\/p>\n

Die rechte Reihe greift, von links, mit dem Wappen des Bischofs von Stra\u00dfburg, dieselbe Raumschaft wieder auf. Den Schluss bilden die St\u00e4dte Wolfach und Hornberg. Durch diese beiden letzten Wappen, die sich stilistisch deutlich von den anderen Arbeiten unterscheiden, hat Lisa Eberhardt den Villinger Glasku\u0308nstler Gregor Riecker ausfindig gemacht.<\/p>\n\t\t

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