Weihnachtskonzert der Miliz- und Trachtenkapelle Oberharmersbach

Das jährliche Weihnachtskonzert der Miliz- und Trachtenkapelle am 26. Dezember in der Reichstalhalle ist jeweils ein Gradmesser der Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit der Oberharmersbacher Musiker. Der Freund und Kenner der Blasmusik soll bei diesem unterhaltsam und konzertant gleichermaßen zusammengestellten Programm einen abwechslungsreichen Abend erleben.

Für seinen letzten Auftritt in Oberharmersbach hat Dirigent Siegfried Rappenecker den anspruchsvollen Spielplan auf sein Blasorchester abgestimmt. Vor 30 Jahren hat er die musikalische Leitung der Oberharmersbacher Miliz- und Trachtenkapelle übernommen und in dieser Zeit bei Wettbewerben und Wertungsspielen, auch bei internationaler Konkurrenz, achtungsgebietende Erfolge erzielt. Manche Literatur war auch immer mal wieder bei den Jahreskonzerten zu hören.

Heuer hat der scheidende Oberharmersbacher Dirigent noch einmal ganz andere Akzente gesetzt. Das Publikum kommt, wie schon in der Vergangenheit, in den uneingeschränkten Genuss des Zuhörens, denn vor 25 Jahren hat sich die Miliz- und Trachtenkapelle, nicht zuletzt auf Drängen des Dirigenten, für ein bestuhltes Weihnachtskonzert entschieden. Nach anfänglichen Irritationen ist das musikalische Wohlgefühl ohne störende Nebengeräusche nunmehr eine lieb gewordene Selbstverständlichkeit.

Der erste klassische Teil beginnt mit Gioacchino Rossinis »Ouvertüre zu Wilhelm Tell«. Den Freiheitskampf der Schweizer gegen die ver­hass­te Vorherrschaft der Habsburger setzt der Komponist genauso spannend und lebhaft um wie Sepp Tanzer, dessen ansprechende dreiteilige Suite »Tirol 1809« den Freiheitskampf der Tiroler um Andreas Hofer mit dem dramatischen, aber nur kurzfristigen Erfolg am Berg Isel nachzeichnet.

Dazwischen charakterisiert  Carlo Alberto Pizzini mit seinem sinfonischen Tri­ptychon »Al Piemonte« verschiedene Eindrücke der norditalienischen Provinz mit der Hauptstadt Turin. Die beeindruckende Landschaft spielt ebenso eine Rolle wie der Fleiß und die Lebhaftigkeit der Menschen, musikalisch wird dabei das Rattern der Maschinen bei Fiat umgesetzt.

Im zweiten Teil des Konzerts dreht sich für die 77 Musikerinnen und Musiker alles um berühmt gewordene Schüler der Französin Nadia Boulangers – eine Hommage an eine der berühmtesten Kompositionslehrerinnen des 20. Jahrhunderts, die als erste Frau 1938 das Boston Symphony Orchestra dirigierte. Zu ihren Schülern gehörte auch Leonard Bernstein, dessen Ouvertüre zu »`Candide`« zu hören sein wird. Robert Russell Bennett, aus dessen Werk »Suite of Old American Dances« drei Tänze aufgeführt werden, ist ebenso ein Programmteil gewidmet wie dem von ihm inspirierten Aaron Copland, der mit »The Promise of Living« vertreten ist. Den Reigen der Moderne schließt Quincy Jones, dessen »Soul Bossa Nova« zusätzliche Bekanntheit durch die James-Bond-Parodie von Austin Powers erlangte.

Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr). Der Eintritt beträgt 10 Euro. Kartenreservierung (keine Platzreservierung ) ist möglich über 0170/4231886 oder tickets@musikverein-oberharmersbach.de. Außerdem bietet die Kapelle eine Tombola mit attraktiven Gewinnen an.