Am Freitagabend hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Ortsverein Unter-/Oberharmersbach zu seiner Mitgliederversammlung in die Vesperstube Gutmann Oberburehof in Hinterhambach eingeladen. Auf der Tagesordnung standen Berichte, Ehrungen und allgemeine Aussprachen.
Eine ganz besondere Ehrung wurde Herbert Schmitz und Karl-Heinz Heitzmann bei der Mitgliederversammlung zuteil: Sie wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt und mit Urkunde und Präsenten beschenkt. Beide Rotkreuzler sind am 1. September 1968 in den Ortsverein eingetreten.
»Wir sprechen von 55 Jahren unermüdlichem Einsatz für das Rote Kreuz«, würdigte die Vorsitzende Elvira Schilli das überaus große Engagement.
Beide hätten gemeinsam viele Ausbildungen absolviert und unzählige Einsätze gemeistert, führte Schilli weiter aus.
Herbert Schmitz war als Vorsitzender in der Verantwortung und Karl-Heinz Heitzmann ist seit 1976 der Schatzmeister des Vereins. »Wir
sind froh und stolz, euch in unserem Ortsverein zu haben.
Ehre, wem Ehre gebührt«, erklärte sie feierlich und überreichte beiden Männern die Urkunden zu ihrer Ehrenmitgliedschaft und Präsente mit Kräutern für ihre Gärten. Die Mitglieder spendeten dazu gerne und anhaltend Applaus.
Zuvor hatte Schilli alle Anwesenden begrüßt. Ihr besonderer Gruß galt Ortsvorsteher Ludwig Schütze, Klaus Lehmann in Vertretung von Bürgermeister Richard Weith, dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Siegfried Huber, dem Kreisbereitschaftsarzt Wolfgang Stunder und Herbert Schmitz von der Notfallbetreuung des Kreisverbands.
Elvira Schilli betonte zu Beginn ihrer Rede, dass jeder Einzelne der Anwesenden sehr wichtig für den Verein sei: »Was wäre die ganze Vereinsarbeit wert, wenn es nicht Menschen gäbe, die sie unterstützen?«, stellte sie die rhetorische Frage. An diesem Abend werde die Bilanz der sozialen und ehrenamtlichen Arbeit in den Gemeinden vorgestellt. Sie kündigte Berichte an der Bereitschaftsleitung, der Gruppe »Helfer vor Ort« und des Kassierers.
Für die Sache begeistern
Der Verein hat Stand 31. Dezember 2022 560 passive Mitglieder und 25 aktive Mitglieder. »Was mich besonders freut ist, dass unsere
aktiven Mitglieder auch wirklich sehr aktiv sind«, erklärte Schilli. Alle zwei Wochen finden die Dienstabende immer abwechselnd in Unterhamersbach oder Oberharmersbach statt. Die Gruppenabende würden unter ein Thema gestellt, die Referenten aus den eigenen Reihen seien stets gut vorbereitet, berichtete Schilli weiter. Die Abende sind gut besucht, wofür sie sich bedankte. Einen besonderen Dank richtete sie an Julian Schilli: »Manchmal glaube ich, du bist mit dem DRK verheiratet«, erklärte sie mit einem Schmunzeln. Er kümmere sich rund um die Uhr um alles, was mit dem DRK zu tun habe und schaffe es, alle anderen für die Sache zu begeistern, lobte Schilli und überreichte ein Geschenk.
Dann dankte sie der Vorstandschaft für die gute Zusammenarbeit. Einen weiteren Dank sprach sie den Spendern und Gönnern aus,
die das DRK das ganze Jahr über unterstützen.
Bericht der Bereitschaftsleitung Julia Bruder und Julian Schilli berichteten für das Jahr 2022. Es war ein ruhiges Jahr mit nur einem Einsatzalarm. 25 aktive Helfer waren 2.082 ehrenamtliche Stunden im Einsatz. Bei drei Blutspende Terminen konnten im Durchschnitt 200 Blutkonserven gezählt werden. Wegen den Auswirkungen der Corona Pandemie gab es erst im Spätjahr wieder größere Sanitätsdienste. Bei einem Einsatzalarm (Unwetter) hat das DRK für die Verpflegung der Einsatzkräfte gesorgt. Bei verschiedenen Anlässen wurde die Bewirtung übernommen, um Geld in die Vereinskasse zu bekommen. Es wurden 20 Dienstabende absolviert und etliche Termine für die Aus-
und Weiterbildung.
Projekte aus dem letzten Jahr
Julian Schilli zeigte die besonderen Ereignisse aus 2022 in Bildern auf großer Leinwand. Der Garagenneubau in Unterharmersbach ist noch
nicht fertig. Er erläuterte die noch ausstehenden Arbeiten, Fertigstellung laut Plan ist Sommer 2023. Die Garage bietet Platz für zwei Fahrzeuge.
Im Mai 2022 hat die Rettungshundestaffel aus Freiburg und Offenburg zwei Tage lang Übungen in Oberharmersbach durchgeführt, an
denen das DRK teilgenommen hat. »Es war ein tolles Erlebnis«, zeigte sich Julian Schilli begeistert. Zwölf Rettungshunde zeigten mit ihren
Hundeführern Rettungstechniken, wie zum Beispiel eine verletzte Person im Wald finden und bergen. Beim Zeller Frühlingsfest war der Verein mit dem DRK-Infomobil des Landes Baden-Württemberg vor Ort und informierte über die Themen Wiederbelebung und Erste Hilfe Maßnahmen.
Eine größere Übung war das Fahren im Verband, eine Kolonnenfahrt mit zwölf Fahrzeugen. Dabei sind 30 DRK-Helfer sechs Stunden im
geschlossenen Verband gefahren.
Im August gab es einen Einsatzalarm bei dem Unwetter im Harmersbachtal, wo rund 50 Liter Regen in kurzer Zeit herunterkamen. Das DRK
war acht Stunden im Einsatz zur Verpflegung der Einsatzkräfte im Feuerwehrgerätehaus in Zell.
Helfer vor Ort
Julian Schilli berichtete auch für die Gruppe »Helfer vor Ort«. Diese Gruppe wurde 2012 gegründet für die Erstversorgung vor Ort, bis
der Rettungswagen kommt.
Die Gruppe hat einen Zeitvorteil von bis zu 4 Minuten, wenn der Rettungswagen aus Zell kommt. »Das kann zum Beispiel bei einem Herzstillstand lebensrettend sein«, erklärte Schilli. Aktuell sind zehn Helfer im Einsatz, dieim Jahr 2022 insgesamt 164 Einsatzalamierungen hatten.
»Das bedeutet jeden zweiten Tag eine Alarmierung, das ist für ein Ehrenamt sehr viel«, betonte Schilli. Für 2023 zeichne sich eine ähnlich hohe Nachfrage ab. 39 Prozent der Einsätze sind in Oberharmersbach, 40 Prozent in Zell und 21 Prozent in Unterhamersbach.
Baukosten steigen
Kassierer Karl-Heinz Heitzmann legte den ausführlichen Kassenbericht vor. Der Garagenneubau wird teurer als geplant, was er an konkreten
Zahlen erläuterte. »Ohne die vielen passiven Mitglieder mit ihren Beiträgen könnten wir das gar nicht machen«, erklärte Heitzmann. Auch die
Spenden seien sehr wichtig.
Viele Spenden kämen mit dem Vermerk »Helfer vor Ort«. »Das tut gut«, betonte Heitzmann.
FSJ-Stellen im Kreisverband frei Ortsvorsteher Ludwig Schütze drückte die Wertschätzung und den Dank des Ortes und der Gesamtgemeinde für das DRK aus: »Ihr macht Dienst am Bürger. Bei den Helfern vor Ort zählt manchmal jede Minute – wir schätzen die Arbeit sehr.« Er
übernahm die Entlastung der Vorstandschaft.
Für die Gemeinde Oberharmersbach bedankte sich Klaus Lehmann ebenfalls bei den Rotkreuzlern für ihren ehrenamtlichen Einsatz.
Als stellvertretender Kreisvorsitzender berichtete Siegfried Huber aus dem Kreisverband. Dort gibt es Personalmangel, einen hohen
Krankenstand und Fluktuation beim Personal. Ab dem Herbst sind zwei FSJ-Stellen zu besetzen. Mit der großen Investition in Hausach (Sozialzentrum und betreutes Wohnen) soll im Herbst begonnen werden.
Den letzten Tagesordnungspunkt »Wünsche und Anträge« nutzten die Mitglieder für eine Aussprache vereinsinterner Angelegenheiten.