Seit 40 Jahren gibt es feines Fleisch auf dem Hof der Familie Schwarz im Herrenholz. Verkauft wird das Rindfleisch der Angus-Rinder ausschließlich an private Abnehmer. Mit Josef Lehmann und Willi Hug konnten jetzt zwei Stammkunden der ersten Stunde geehrt werden.
»Herrenbur« Ludwig Schwarz hat im Jahr 1982 erstmals Rinder geschlachtet und damit den Grundstein für eine erfolgreiche Entwicklung gelegt. Sein Sohn Christian Schwarz hat nicht nur die Landwirtschaft weiter betrieben, sondern eine Ausbildung zum Fleischer absolviert und im Jahr 2003 die Meisterprüfung abgelegt. Zusammen mit seiner Frau Stefanie, die gelernte Fleischereifachverkäuferin ist, und mit Unterstützung der Eltern hat er das Fleischgeschäft weiter ausgebaut. Seit dem zweiten Lehrjahr gibt es auch herzhafte Hausmacherwurst aus eigener Herstellung.
38 Hektar Hoffläche im Herrenholz
Rund um den Hof der Familie Schwarz finden die Tiere ideale Bedingungen, um mitten in der Natur auf zuwachsen. Vor 40 Jahren waren es sieben Vorderwälder-Rinder mit denen die Aufzucht begonnen hat. Sie wurden mit Deutsch-Angus be samt. Später kam ein eigener Angus-Bulle auf den Hof und nach und nach wurden die Kühe auf diese Rasse umgestellt. Die Kühe werden zugekauft, alle Jungtiere, die im Frühjahr zur Welt kommen, werden ab November geschlachtet.
Der Betrieb ist kräftig gewachsen. Seit 2018 hat der Hof 25 Mutterkühe und zwei Deckbullen. Ein Jahr zuvor hat die Familie Schwarz in einen Offenstall investiert, so dass die Rinderherde nun noch naturnaher gehalten werden kann.
Nicht nur die Weiden im Herrenholz werden genutzt. Gasttiere werden von Mai bis Oktober auf fünf Höfen, unter anderem in Oberentersbach, Mühlenbach und Bollenbach verteilt, und tragen so zur Offenhaltung von rund 50 Hektar Weideland bei.
Schlacht- und Zerlegeraum erfüllt EU-Norm
In den Anfangsjahren kam ein Metzger ins Haus. Später hatte Christian Schwarz in Zell a. H. eine Fleischerlehre absolviert und im Jahr 2003 in Augsburg die Meisterprüfung abgelegt. Fünf Jahre später hat er zusätzlich den Sachkundenachweis für das Schlachten erworben.
Auch der Betrieb ist inzwischen professionell. Anfangs wurde hinterm Haus geschlachtet und das Fleisch im Speicherkeller acht Tage abgehangen. Später wurde ein Kühlwagen von der Brauerei Mellert angemietet, ehe die Familie Schwarz 1990/91 den Keller zum Schlacht- und Zerlegeraum ausgebaut hat. 2007 erfolgte der EU-Umbau, 2008 wurde die EU-Zulassung erteilt.
Jagdhornbläser waren die ersten Abnehmer
Die erste Schlachtung im Jahr 1982 hat ihre eigene Geschichte. Als alles fertig war, ging Ludwig Schwarz hinunter zum Gastebur, in dessen Leibgeding gerade die Jagdhornbläser probten. Mit dabei waren auch Josef Lehmann und Willi Hug, die dann beide jeweils ein Rinderviertel abnahmen – und seither zu den Stammkunden im Herrenholz zählen.
Als sie vor wenigen Tagen wieder ihr bestelltes Fleisch abholten, wurden sie von der Familie Schwarz mit einem großen Geschenkkorb und einem herzlichen Dankeschön für ihre 40-jährige Treue begrüßt.
Nach den Jagdhorn bläsern folgten Familienangehörige, Turner, Freunde und Bekannte, die das Angebot der Familie Schwarz von Mund zu Mund bewarben. Der Verkauf erfolgte immer nur an Endverbraucher. Es gibt bis heute kein Lebendverkauf der Jungtiere.
»Werbung in der Zeitung war nie notwendig«, berichtet die Familie Schwarz. Auch in diesem Jahr ist das gesamte Angus-Rindfleisch schon bestellt und verkauft. Bei Interesse an Rindfleisch für den Winter 2023 besteht die Möglichkeit, sich in eine Warteliste eintragen zu lassen.
Immer freitags wird das Fleisch von Metzgermeister Christian Schwarz zerlegt und zugeschnitten. Samstags kommen die Kunden nach Terminabsprache auf den Hof im Herrenholz und nehmen das bestellte Fleisch im Empfang. Je nach Wunsch werden Steaks, Gulasch, Schitzel oder Rouladen geschnitten. Auch Spare ribs, Innereien oder das Sulz gehören dazu.
Neben der Vermarktung des Angus-Rindfleischs hat die Familie Schwarz weitere Fleisch- und Wurstwaren im Angebot. Diese verkaufen sie jeden Samstag auf dem Zeller Städtlemarkt. Außerdem betreiben sie einen Partyservice und bieten Ferien auf dem Bauernhof an.