Sie sind echte Lebensretter: 44 Rehkitze hat der Verein Kitzrettung Unterharmersbach um Manuel Schwendemann in dieser Saison bereits vor dem Mähwerk gerettet. Auch dank der neuen Drohne, die mit Wärmebildkamera ausgestattet die Kitze im hohen Gras »aufspürt«.
Die Sparkasse Kinzigal hat den Verein mit einer Spende in Höhe 1.500 Euro bei der Anschaffung der neuen Drohne unterstützt. »Die Aufnahmen mit der Drohne sind wirklich faszinierend«, beschreibt Sparkassen-Vorstand Carlo Carosi, der Anfang Juni gemeinsam mit dem Bereichsdirektor Privatkunden, Michael Hirt, die neue Drohne in Unterharmersbach in Aktion gesehen hat.
Keine zehn Minuten brauchte Manuel Schwendemann an diesem Abend, um die ersten Kitze zu entdecken. Ohne Drohne müssten die Landwirte und die Jäger ihre Wiese Schritt für Schritt abgehen, oftmals in Menschenketten. »Das ist kein leichtes und ein zeitraubendes Unterfangen«, erklärt Manuel Schwendemann. Die Kitze bewegen sich laut dem Experten nämlich nicht, auch nicht bei Lärm oder Erschütterungen. Schnell bleiben sie unentdeckt und das kann für sie tödlich enden.
Rehwild gehört laut dem Landesjagdverband Baden-Württemberg zu den häufigsten Wildarten. Die Rehe gebären in den Monaten Mai und Juni in der Regel ein bis zwei Kitze und verstecken sie im hohen Gras, meist in Waldnähe. Dort sind die Tiere laut Verband die meiste Zeit allein: »Das Muttertier sucht die Kitze nur zum Säugen und Reinigen auf, die restliche Zeit liegen sie gut versteckt im hohen Gras. In den ersten beiden Lebenswochen haben die Rehkitze keinen Fluchtinstinkt, sondern drücken sich bei Gefahr flach auf den Boden. Erst ab der dritten Lebenswoche sind sie in der Lage, bei drohender Gefahr aufzustehen und zu flüchten.« Und das ist laut Schwendemann gerade die Zeit, in der auch die Mähsaison beginnt. »Wir wollen nicht, dass die Tiere leiden, deshalb arbeiten wir aktiv daran, die Kitze zu retten«, so Schwendemann.
»Mit nachhaltigem Erfolg«, betont Michael Hirt, und Carlo Carosi fügt hinzu: »Wir freuen uns sehr, dass auch wir mit unserer finanziellen Unterstützung einen Teil dazu beitragen können, die Wildtiere in unserer Region zu retten und zu schützen.«
Die Kitze, die von der Drohne aufgespürt werden, werden mithilfe von Handschuhen und Transportkisten in Sicherheit gebracht. Sobald die Mahd beendet ist, werden die Tiere wieder ausgesetzt – »an einem Ort, an dem sie vor Feinden geschützt sind und von ihren Muttertieren wieder gefunden werden«, so Schwendemann.