In Zell laufen die Vorbereitungen zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge auf Hochtouren. Dies gab Bürgermeister Günter Pfundstein im Rahmen eines Besuches der Brüder des Kapuzinerklosters bekannt.


Besonders Familien mit Kindern und ältere Flüchtlinge sollen hier eine neue Heimat finden. Im Gespräch mit den Kapuzinerbrüdern lotete er aus, wie man gemeinsam schnell und unbürokratisch helfen kann.
Guardian Bruder Berthold betonte, dass das Kloster bereit sei die Stadt bei der Aufnahme der Flüchtlinge zu unterstützen. Aufgrund der Belegung durch Kursteilnehmer aus ganz Deutschland gebe es jedoch derzeit kaum freie Zimmer im »Haus der Begegnung«, die ohnehin kaum möbliert sind und lediglich über ein Wasch becken verfügen.
»In absoluten Notsituationen werden wir gemeinsam eine Möglichkeit suchen und finden«, betonte Bruder Berthold. Der Leiter des Hauses der Begegnung Bruder Pius wies darauf hin, wie wichtig das »Haus der Begegnung« für das Kloster ist. Mit den Einnahmen finanzieren die Brüder größtenteils ihren sparsamen Lebensunterhalt.
200 Menschen in den nächsten Wochen
In den nächsten Tagen und Wochen würden bis zu 200 Kinder, Erwachsene und Senioren eintreffen, berichtete Bürgermeister Günter Pfundstein. Wichtigste Helfer seien dabei zehn Ukrainerinnen, die schon länger mit ihren Familien in Zell wohnen. Sie sprechen deutsch, sind integriert. Sie werden die ersten Ansprechpartnerinnen für die Flüchtlingsfamilien sein.
Rathaus wird im April bezogen
Der Bürgermeister erzählte auch von den Arbeiten am Rathausanbau. Er wird bereits im April bezogen. Insgesamt wird die gesamte Rat haussanierung neun Millionen Euro kosten, was teilweise durch Stadtsanierungsmittel finanziert wird. Großes Staunen und die Frage von den Kapuzinern: »Und wann sind wir dran?« Günter Pfundstein erläuterte, die Sanierung des Kirchenvorplatzes an der Wallfahrts kirche sei für nächstes Jahr vorgesehen. »Damit wollen wir dem Kloster und den Brüdern Danke sagen.«
Sparsam, aber zu umständlich
Ein weiteres Gesprächsthema war der Gnadenbrunnen vor der Wallfahrtskirche aus dem Jahr 1790.
Täglich kommen Pilger von weit her, um die Augen mit dem Brunnenwasser auszuwaschen. Nach alter Überlieferung soll dieses Wasser Augenkrankheiten heilen.
Um Wasser zu sparen, war der Brunnen vor zwei Jahren mit einem Druckschalter versehen worden, mit dem Pilger das Gnadenwasser fließen lassen können. Leider kämen gerade ältere Gläubige nicht mit diesem System zu Recht und gingen enttäuscht wieder heim. In der Sitzung gab es den Vorschlag, oben am Brunnengeländer und direkt unten am Druckknopf konkrete Hinweise anzubringen, wie man zu Wasser kommt.
Auch die Zeller Storchenprobleme am Zeller Rathaus kamen zur Sprache. Es braucht bestimmt ein bisschen Geduld! Und siehe da, wie Zeichen vom Himmel zeigten sich auf dem Nest auf der Wallfahrtskirche das Hambacher Storchenpaar. Alle freuten sich und Bürgermeister Pfundstein gab sogar spontan aus seinem privaten Geldbeutel eine kleine Storchenspende.