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Zell am Harmersbach | 16.11.2020

So beging man in Zell den Volkstrauertag im Schatten von Corona

Statt der Formationen kamen kleine Abordnungen

Foto:
Eine Abordnung der Bürgerwehr bei der Gedenkfeier am Friedensdenkmal. Foto: Dieter Petri
von Dieter Petri

Während die Bürgerwehr und die Stadtmusik am Volkstrauertag normalerweise in voller Stärke antreten, verlangte in diesem Jahr die Pandemie ein sparsameres Ritual. Bürgermeister Günter Pfundstein hielt seine Rede bereits in der Kirche, im Anschluss an den Gottesdienst. Das Gedenken am Friedensdenkmal wurde von Trompeter Jan Breig begleitet.

Foto: Diter Petri

Jan Breig spielte auf seiner Trompete die traditionelle Melodie »Der gute Kamerad« von Friedrich Silcher.

»Dieses Jahr war für uns alle kein Jahr wie jedes andere. Es hat uns vor Herausforderungen gestellt, die wir vorher nicht kannten«, stellte der Bürgermeister in seiner Rede einleitend fest. Dennoch gelte es auch unter den erschwerten Bedingungen an Zeichen wie dem Volkstrauertag festzuhalten. Seit dem Weltkrieg seien nunmehr 75 Jahre vergangen, einem Krieg, bei dem »60 Millionen Menschen ihr Leben verloren« haben.

Jeder Überlebende könne dazu seine eigene Geschichte erzählen. Ihn habe in diesen Tagen die Geschichte einer jüdischen Frau bewegt, die mit 20 Jahren von den Nationalsozialisten nach Auschwitz verschleppt worden war. Der Lagerarzt hatte sie bei ihrer Ankunft an der Rampe für die Zwangsarbeit in der Munitionsfabrik bestimmt. Ihre Mutter und ein Bruder wurden in die Gaskammer geschickt. Beim Anrücken der Alliierten wurden die Lagerinsassen in einen Marsch gesetzt, den viele nicht überlebten. Die genannte Frau wurde schließlich von den Amerikanern befreit. Einer der Soldaten habe ihr einen Dollarschein als Starthilfe in die Hand gedrückt, was ihm die Frau zeitlebens nicht vergessen habe.

Wenn an das Grauen des Kriegs erinnert werde, dürften die hoffnungsvoll stimmenden Momente nicht vergessen werden, wünschte sich Pfundstein. Ohne die Wunden zu vergessen, müssten immer wieder Vertrauen und Mut geschöpft werden, dass es auch anders gehe. Am Volkstrauertag sollte nicht nur der Opfer vergangener Kriege gedacht werden. Es gelte vielmehr auch an die Opfer von derzeitigen Bürgerkriegen, von Terrorismus und Fremdenhass zu erinnern. Nicht zuletzt sollten die Bundeswehrsoldaten in den Blick genommen werden, die bei Auslandseinsätzen ihr Leben verloren haben.

Im vorausgehenden Gottesdienst hatte Pfarrer Bonaventura Gerner das Gleichnis von den Talenten im Blick auf die Corona-Krise gedeutet. Jesus fordere dazu auf, im Vertrauen seine Fähigkeiten zu nutzen, um in schwierigen Zeiten neue Wege zu gehen. »Gott traut uns zu, dass wir die Krise meistern«, appellierte er an die Gottesdienst-Besucher. »Wer Vertrauen hat, dem wird gegeben, wer keines hat, dem wird auch noch genommen, was er hat«, zeigte sich der Prediger überzeugt. In den Fürbitten wurde auch für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gebetet, die fieberhaft nach einem Impfstoff gegen das Sars-CoV2-Virus forschen. Besonders gebetet wurden für die am Corona-Virus Erkrankten und für das geforderte Pflegepersonal.

Das nach dem Gottesdienst erfolgte Gedenken am Kriegerdenkmal endete traditionsgemäß mit der vertrauten Weise »Ich hatt’ einen Kameraden, einen bessern findst du nit«. Vor rund 200 Jahren hat Ludwig Uhland den anrührenden Text und Friedrich Silcher die Melodie verfasst. Der Volkstrauertag auf Sparflamme wird den Besuchern in Erinnerung bleiben.

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Schlagworte:
Kath. Kirchengemeinde St. Symphorian Zell am Harmersbach, Volkstrauertag
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