»Na endlich,« haben sich 17 Wanderfreunde gedacht, als sie am 14. Juli zum ersten Mal seit dem 10. März wieder am Bahnhof Zell zur Dienstagswanderung zusammentrafen. Corona-bedingt konnte durch vorgeschriebene Einschränkungen vier Monate lang keine Gruppenwanderung stattfinden.
Nach Anmeldung per Telefon, damit die Gruppen-Obergrenze von 20 Personen nicht überschritten wurde, konnte es endlich los gehen. Wanderführerin Maria Haseidl hatte eine schöne Wanderung in ihre Heimat Einbach (Hausach) geplant. Mit Mund-Nasen-Schutz ging es pünktlich um 13.17 Uhr mit dem Bähnle nach Biberach und dann weiter bis Hausach.
Nach Ankunft am Bahnhof Hausach wanderte man bei echtem Kaiser-Wetter in Richtung neues Schwimmbad, der Kinzig entlang und über den Narrensteg zur anderen Seite der Kinzig. Diese Brücke war Jahrhunderte lang die einzige Verbindung zwischen Hausach und dem Einbachtal. Im Jahr 1979 wurde sie als Rad- und Gehweg umgebaut, nach der Fertigstellung der neuen Brücke 80 Meter flussabwärts. Da zu diesem Zeitpunkt ein Narrentreffen in Hausach stattfand und die Narren die ersten Benutzer der »neuen« Brücke waren, hieß sie seitdem im Volksmund »Narrensteg«.
Am Parkplatz beim Schwimmbad angekommen, ging es erst den 1969 von Hausacher Vereinen angelegten Hausacher Heimatpfad weiter dem Einbach entlang. An der Kleingartenkolonie vorbei, unter der Bundesstraße 33 durch, kurz bevor sie im Sommerbergtunnel verschwindet, und weiter bis »An der Schleuse« am Waldrand. Von hier ging ein enger Pfad die etwa 60 Höhenmeter im Zickzack zur Mariengrotte den Berg hoch.
An der Mariengrotte angekommen, schloss sich ein Ehepaar aus Steinach an. Sie hatten die Beschreibung in der Schwarzwälder Post gelesen und fanden es eine tolle Strecke. Als sie am Schwimmbadparkplatz selber ankamen, sahen sie eine Gruppe vorbeilaufen und dachten »Das könnten die Zeller Wanderer sein.« Ab der Mariengrotte ging man also nun mit 19 Wanderern weiter.
Nach kurzem Innehalten an der Grotte führte der Weg ein paar hundert Meter durch den Wald bis er die Grenze zwischen den Wiesen und Matten und den Wald bildete. Ab jetzt boten sich dauerhaft herrliche Ausblicke in das Einbachtal und die darin liegenden Höfe. Über die rechte Schulter gab es einen toller Blick auf große Teile von Hausach.
Nach gut 90 Minuten Wanderzeit wurde die Aloisiushütte erreicht. Sie liegt schön eingebettet am Rande des Waldes oberhalb des Raubershof (Christbauernhof). Hier machte die Gruppe eine Pause. Da es beinahe der höchste Punkt der Wanderung war, gab es traditionsgemäß ein »Gipfelgetränk« sowie Süßigkeiten zur Stärkung. Nach dem Pflichtgruppenfoto ging es dann auf die Schlussetappe der ersten Hälfte der Wanderung weiter. Mal durch den Wald, mal am Waldrand und zum Schluss über die Weiden bis hinunter in die Dorfmitte von Einbach.
Nach vier Kilometern und knappen zwei Stunden Wanderzeit war das Gasthaus zum Hirsch (im Volksmund »d’Monika« genannt) erreicht, wo man die Gruppe schon erwartete. Wie immer hatten alle Hunger und Durst. Sie wurden erstklassig vom Team der Wirtsfamilie Schmid versorgt und man konnte sich in geselliger Runde unterhalten.
Um 18 Uhr hieß es nach knapp über zwei Stunden Aufenthalt »Abmarsch« zur Schlussetappe zum Hausacher Bahnhof. Schweren Herzens, aber mit vollen Bäuchen, nahm die Gruppe Abschied von »d’Monika« und Familie Schmid und es ging talabwärts – immer noch bei Kaiserwetter.
Der Rückweg war der Direktweg der Einbacher Straße entlang nach Hausach. Mit gut fünf Minuten Puffer waren dann auch die Letzten am Bahnsteig angekommen. Es waren nochmal drei Kilometer dazu gekommen. Das Bähnle brachte die Gruppe nach Biberach, wo man nach dem Umsteigen nach Zell fuhr.
Ein herzlicher Dank geht von den Teilnehmern an Maria Haseidl für einen herrlichen Tag, an dem man den Lagerkoller einmal richtig bekämpfen konnte.
Die nächste Dienstagswanderung des Zeller Schwarzwaldvereins findet am Dienstag, den 11. August, statt.