Die Band »Berta Epple« zeigte Musik-Comedy zum Finale der Zellkultur-Veranstaltungen. Die drei Musiker boten ein breites Spektrum verschiedener Musikgenres: Jazz, Soul, Groove und Deutsch-Pop verbunden mit viel Gesang, Anekdoten, Gedichten und Erzählungen.

Foto: Gisela Albrecht

Nicht ausverkauft war die Veranstaltung am Samstagabend im Kulturzentrum. Viele Gäste kamen mit dem Bus vom Hotel Klosterbräustuben, der den Abend als Gesamt-Weihnachtspaket anbietet. Das überwiegend ältere Publikum musste sich erst an die Musiker gewöhnen. Ihr Schwerpunkt auf die Instrumentalmusik fand erst später am Abend seine Fans bei den Gästen.

Bobby Fischer, Veit Hübner und Gregor Hübner präsentierten sich versiert an mehreren Instrumenten: Der Keyboarder kann auch Schlagzeug und Gesang; der Kontrabass Spieler kann auch Singen und Dichten und Gregor Hübner zeigte sich als Multitalent. Er wechselte zwischen Geige, Keyboard, Schlagzeug und Percussion und überzeugte als begnadeter Sänger.

Nach einem fulminanten Instrumental-Intro in rasantem Tempo schlugen die Musiker mit dem beliebten Winterlied »Schneeflöckchen, Weißröckchen« leisere Töne an. Dabei spielten Bobby Fischer und Veit Hübner den Kontrabass vierhändig und sangen noch dazu – eine originelle Idee, für die sie viel Applaus erhielten. Die Weihnachtsfeier einer Familie schilderte Gregor Hübner auf amüsante Weise. Natürlich verlief nicht alles so wie erwartet und sein Fazit lautete: »Frieden auf Erden und den Menschen ein Unbehagen.« Die Comedy vom Dienstweihnachtsbaum, dessen Inbetriebnahme mit Paragrafen und bürokratischen Vorschriften durch obrigkeitstreue Beamte erfolgt, zog sich als roter Faden durch den ganzen Abend. Schade, dass die Erzähler ihre Texte ablesen mussten – auswendig vorgetragen hätten die Pointen besser gezündet.

Die dreistimmige Instrumentalversion vom Weih­nachtslied »Oh Tannenbaum« war ein musikalischer Glanzpunkt des Abends. Der Aufforderung zum Mitsingen bei einer derartigen Verfremdung des Liedes kamen nur wenige Gäste nach – ein eher schwieriges Experiment. Besser gelang dies den Gästen bei »Feliz Navidad«. Mit diesem Klassiker verabschiedeten sich die Musiker in die Pause.

Danach kam gleich Weih­nachtsstimmung auf. »Es wird schon gleich dumpa« ist ein beliebtes aber selten gehörtes Abendlied. Von der amerikanischen Weihnacht in New York sang Gregor Hübner in »Santa Claus is coming to town«.

Kann man ein Weihnachtslied erkennen, dessen Melodie sich in der Unterstimme im Kontrabass versteckt ? Ja – einem Zuhörer ist dieses Kunststück wirklich gelungen, was die Musiker sichtlich erfreute. Ausführlich berichtete Bobby Fischer von seinem musikalischen Kunststück, dieses Lied »Vom Himmel hoch, da komm ich her« als ambitionierter Jungkomponist vom Viervierteltakt in der Originalversion zum Dreivierteltakt in der eigenen Komposition umzuschreiben. Die lange Vorgeschichte zu dem kurzen Lied gefiel dem Publikum sehr und es spendete viel Applaus.

Lebensweisheiten musikalisch vertont gab es dann von Gregor Hübner in seinem vergnügten Abgesang mit dem Titel »Des Leben is scheen…«. Bei der Zugabe konnten die Zuhörer nochmal die ganze Virtuosität der Musiker erleben. Beim Klassiker »We wish you a Merry Christmas« führte jeder Musiker sein Instrument vor: Das Solo von Bobby Fischer am Keyboard, Gregor Hübner an der Geige und Veit Hübner am Kontrabass begeisterte die Gäste und es gab nochmals viel Applaus.

Wer die Gruppe »Berta Epp­le« nochmal erleben möchte: Am 5. März 2020 zeigen die Musiker ihr Programm »Berta Epple: die Rente ist sicher« in Offenburg im Salmen.