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Aktuell richtet die Öffentlichkeit ihr Augenmerk vor allem auf das Großprojekt zur Sanierung der Hauptstraße in Zell und Unterharmersbach. Es ist unstrittig, dass es sich hierbei um ein wichtiges und notwendiges Projekt handelt. Allerdings darf dies nicht dazu führen, dass in anderen Teilen des Stadtgebiets Mittel und Projekte für die notwendige Erhaltung und Pflege der bestehenden Infrastruktur zurückstehen oder aufgeschoben werden.
Das Unwetter am Freitag, 8. Juni 2018, über dem Stadtgebiet von Zell möchte ich exemplarisch zum Anlass nehmen, um auf solche Missstände im städtischen Abwassersystem aufmerksam zu machen, die (zumindest im konkreten Fall) schon seit einigen Jahren bestehen.
Erkennbar wird dies immer wieder bei andauernden Regenfällen und kurzen intensiven Niederschlägen, ohne auf herausragende Wetter-Ereignisse Bezug zu nehmen. Ein Beispiel hierfür ist die Situation auf der Sonnenhalde in Unterharmersbach, die ich mit Fotos dokumentiert habe.
Aufgrund von brüchigen, verstopften Rohrleitungen, verlandeten und verspülten Kanalisationszuläufen wie auch verwachsender Gullideckel, kann das Regenwasser nicht vollständig abfließen. Stattdessen bahnt sich die »braune Brühe« ihren Weg über die Straßen und Einfahrten auf private Grundstücke und läuft bis in die Talsohle hinab. Obwohl sich ähnliches schon häufig wiederholt hat, ist die Stadt hier immer noch nicht aus eigener Initiative aktiv geworden. Ich persönlich halte dies für einen untragbaren Zustand, da die Reinigung der Einfahrten letztlich immer wieder den Grundstückseigentümern überlassen bleibt, nur weil die Kanalisation die Wassermassen nicht ordnungsgemäß aufnehmen kann. Hiermit sei die Stadt Zell noch einmal eindringlich dazu aufgerufen ihrer kommunalen Aufgabe gerecht zu werden und entsprechende Mängel frühstmöglich zu beheben!
Timothy Quincey,
Zell a. H.