Heute vor 50 Jahren gaben sich Rita und Aldo Carbone das eheliche Ja-Wort. Rita Carbone, geb. Münchbach, hatte ihr Elternhaus in Zell (Unterentersbacher Straße 1). Aldo Carbone war in Casarano, am Absatz des italienischen Stiefels, aufgewachsen.
Die Ehe einer Zellerin mit einem italienischen »Gastarbeiter« war damals noch etwas Ungewöhnliches. Die Eltern von Rita hatten gehofft, dass die erste Liebe wieder verrausche. Aber da hatten sie sich getäuscht. »Ich habe meinen Mann nicht mehr losgelassen«, erzählt sie selbstbewusst. Gefunkt habe es bei ihr schon beim ersten Mal, als sie ihren späteren Mann auf der Straße gesehen habe.
Aldo Carbone kam 1963 nach Zell a. H. Er fand Arbeit bei der Zeller Baufirma Kohler, die ihm auch die erste Unterkunft stellte. Als diese Firma ihre Tätigkeit in den Achtziger Jahren einstellte, wechselte er zur Nordacher Baufirma Neumaier. Leider gab auch diese Firma ein paar Jahre später auf. Aldo Carbone leistete sich aber keine Auszeit, sondern nahm in der Straßenbaufirma Vogel in Lahr die Arbeit auf.
2009 zwang ihren Mann eine schwere Erkrankung, die berufliche Tätigkeit aufzugeben und sich in den Ruhestand zu begeben. Die Aktivitäten wurden zwangsläufig weniger.
Auch der früher übliche Urlaub im Heimatort von Aldo Carbone findet heute nicht mehr statt; zumal seine Eltern gestorben sind. In früheren Jahren hat Aldo Carbone mit anderen italienischen »Gastarbeitern der ersten Stunde« noch häufig Karten gespielt. Und es ist lange her, dass er zusammen mit einem Landsmann an Fronleichnam beim Weißen Kreuz den Blumenteppich geschmückt hat.
Rita Carbone besuchte nach der Hauptschule die einjährige Hauswirtschaftsschule. Danach arbeitete sie bei »Lehmanns Beck« im Haushalt und half im Geschäft mit. Es folgte eine Tätigkeit als Verkäuferin in einem A&O-Lebensmittelgeschäft neben dem Zeller Rathaus. Danach unterstützte sie ältere Ehepaare in der Hauswirtschaft.
Geheiratet haben die beiden in der Triberger Wallfahrtskirche »Maria in der Tanne«. Weil Töchterchen Martina ein halbes Jahr vor der Hochzeit zur Welt gekommen war, sollte damals die Trauung abseits vom Heimatort stattfinden. 1968 wurde Sohn Mario und 1973 Sohn Fernando geboren. Heute zählen zudem drei Enkel zur Großfamilie. Vierzig Jahre lang wohnte die Familie in der Neuen Heimat, Eichendorffstraße. 2005 bezog sie ein Heim in der Kirchstraße 22a.
Den Gottesdienst zur Goldenen Hochzeit feierte das Ehepaar diesmal in der Unterharmersbacher St. Michaelskapelle; zusammen mit Pfarrer i. R. Alfred Haas.
Heute Nachmittag überbringt Bürgermeister Günter Pfundstein die Glückwünsche der Stadt.
Auch die Heimatzeitung »Schwarzwälder Post« gratuliert herzlich und wünscht dem Goldenen Hochzeitspaar noch viele gute gemeinsame Jahre.