In Überlingen konnten die Senioren an der Seepromenade schlendern. Nachmittags bot das Apfelzügle eine unvergessliche Fahrt.
Am vergangenen Mittwoch erlebten die Nordracher Senioren einen besonderen Tag. Schon am Morgen fuhren sie nach Überlingen und erkundeten Altstadt und Uferpromenade. Nachmittags erwartete der Hof Neuhaus in Lippertsreute die Senioren, wo sie eine unvergessliche Fahrt mit dem Apfelzügle machen konnten.
Erstes Ziel dieser Ganztagesfahrt war Überlingen, das die Senioren um 13 Uhr erreichten. In den folgenden zwei Stunden konnten sie durch die Altstadt zur Seepromenade schlendern. Unterwegs zum See trafen sie auf das Nikolaus-Münster, in dem besonders der dominierende Renaissance-Hochaltar, ein Schnitzwerk der Bildhauerfamilie Zürn, ein unwiderstehlicher Blickfang ist. Die 5 km lange Seepromenade zwischen Mantelhafen und Badgarten ist eine weitere Augenweide. Eine jahreszeitlich wechselnde Bepflanzung und Palmen in großzügigen Beeten geben ihr einen einzigartigen mediterranen Charakter.
Die Zeit verging wie im Fluge und schon lockte das nächste Ziel, der Hof Neuhaus in Lippertsreute. Mit dem Apfelzügle, gezogen von einem Traktor, fuhren die Senioren durch die weiträumige und gepflegte Apfelbaumplantage des Hofguts. Der „Lokführer“ des Apfelzügles, Seniorchef Hans-Dieter Roth, aber war die eigentliche Attraktion. Er verstand es blendend, die Geschichte des Apfels und seine Bedeutung in der Menschheitsgeschichte darzustellen. „Dies hat schon bei Adam und Eva angefangen“, verriet er. Als Eva einen Apfel vom verbotenen Baum gepflückt hatte, habe sie ihn Adam gegeben, der hineingebissen habe, doch der Bissen sei ihm im Hals stecken geblieben. Deshalb hätten auch heute noch alle Männer einen Adamsapfel am Kehlkopf.
Zu den Insignien des deutschen Kaisers gehörten neben Zepter und Reichsschwert auch der Reichsapfel. Auch in der griechischen Mythologie kannte sich Roth bestens aus und verriet manche Beziehung zwischen Göttern und Göttinnen.
Ursprünglich sei der Apfel nur an Sträuchern gewachsen. Er sei sehr hart gewesen und nur gekocht oder gedörrt genießbar, daher auch der Name Holzapfel. Die heutigen Apfelbäume seien alle erst durch den Menschen kultiviert worden. Die Vermarktung von Obst stelle hohe Anforderungen an die Obstbauern. Nur makellose Äpfel würden vom Verbraucher akzeptiert. Deshalb müssten alle Bäume mit Netzen gegen Hagel geschützt werden. Die Kosten für diesen Schutz lägen bei 30.000 Euro je Hektar.
Die Senioren hätten Hans-Dieter Roth noch gerne länger zugehört, aber nun erwartete sie im Hofgebäude ein verspätetes Mittagessen mit Nudelsuppe, Schnitzel und Salat, das allen schmeckte. Anschließend besuchten die Senioren den Hofladen und kiloweise Äpfel mussten im Bus verstaut werden.
Während der Busfahrt spielte Josef Laifer auf seiner Mundharmonika immer wieder alte Volkslieder. So klang eine außergewöhnliche Fahrt bei noch immer sommerlichen Temperaturen melodisch aus, an die sich die Teilnehmer noch lange erinnern werden.
Besuch von Weberhaus in Rheinau-Linx
Die nächste und letzte Fahrt des Nordracher Altenwerks in diesem Jahr findet am Mittwoch, 9. Oktober 2024, statt. Ziel ist dann Rheinau-Linx, wo die Firma Weberhaus im Jahr 2000 einen Themenpark eröffnet hat, der die Entwicklung des Wohnens und Bauens in den zurückliegenden 20.000 Jahren darstellt.