Am Sonntagnachmittag wurde es spannend rund um den Nordracher Kohlemeiler. Es war Familiennachmittag.
Zunächst waren die Wetteraussichten nicht sehr einladend und auch Köhler Thomas Faißt und sein Kohlemeiler waren nicht in bester Verfassung. Sie hatten eine stürmische Nacht hinter sich. Der Starkregen am Samstagabend hatte einen großen Teil der Lösche im oberen Bereich des Meilers abgetragen – genau zu dem Zeitpunkt, als der Meiler die optimal hohe Betriebstemperatur hatte. Dies führte zum einen dazu, dass Feuchtigkeit und Sauerstoff von oben in den Meiler gelangten, zum anderen konnten die Gase im unteren Bereich des Meilers nicht mehr austreten. Über Stunden hatte der Köhler keine Kontrolle über den Abbrand. Bis Sonntagnachmittag war die Situation nicht zuletzt dank eifriger Helfer wieder unter Kontrolle, das Wetter ging auf und ein spannender Erlebnis-Nachmittag am Meiler konnte beginnen.
Thomas Faißt, der Köhler, erzählte den zahlreichen Besuchern von seiner spannenden und schlaflosen Nacht und erklärte die Folgen für den weiteren Abbrand. Schwarzwald-Guide Xaver Weber schnitzte mit den Kindern kunstvolle Haselnuss-Stecken und legte Natur-Mandalas mit Blättern, Blüten und Holzelementen. Wildnis-Pädagoge Oliver Heine zeigte Kindern und Eltern die unterschiedlichen Arten des Feuermachens. Gemeinsam wurde ein tolles Lagerfeuer entzündet, an dem später Stockbrot gegrillt werden konnte. Beliebt waren auch die Glutschalen und Löffel, die mit viel Geduld von den Kindern ausgebrannt wurden.
Zwischendurch gab es auch am Meiler viel zu sehen. Durch den aufsteigenden Dampf konnte man erahnen, welche Kräfte im Inneren am Werk sind und das Buchenholz in Kohle verwandeln. Köhler Thomas Faißt kontrollierte immer wieder den Abbrand und verdichtete den Meiler mit Unterstützung seiner Köhlerin Nella.
Für die einen waren es gemütliche Stunden bei Kaffee, Kuchen und Waffeln, für die anderen ein fachlicher Austausch im Gespräch mit dem Köhler und für die Kinder sicherlich ein rundes Erlebnis um die Themen, Wald, Natur und Feuer.