Sind die Nordracher noch müde vom großartigen Fasent-Jubiläumsfest? Jedenfalls kamen zum traditionellen Rosenmontagsumzug deutlich weniger Besucher als in früheren Jahren. Aber wer gekommen war, sah wieder einen feinen Umzug der sechs Nordracher Fasentgemeinschaften, die mit schön gestalteten Wagen vom Sportplatz bis zur Hansjakob-Halle zogen.



















»Mit Walt Disney werden Träume wahr bei uns im Jubiläumsjahr« lautete das Motto der diesjährigen Nordracher Fasent. Gemäß diesem Motto hatte jede Fasentgemeinschaft fantasievolle Wagen gestaltet und für passende Kostüme gesorgt.
Hinter der Zunftfahne, getragen von einem Glashansel, folgten die Narrenräte, die Nordracher Piratenkapelle und rund fünfzig Glashansele. Die »Fasentfeger« hatten das Thema »Fluch der Karibik« gewählt und traten als Piraten auf. Auf ihrem Piratenschiff führten sie einen Zuber mit, der immer wieder »zu Wasser gelassen« wurde, um vor allem weibliche Beute zu machen.
Die Nobodies hatten sich zum Thema »Pocahontas« als wilde Indianer verkleidet. Sie trugen schmucke Indianerkostüme und waren wunderschön geschminkt. Offenbar waren sie nicht auf dem Kriegspfad, sondern nur mit Angeln »bewaffnet«, um die erbeuteten Fische gleich auf ihrem Wagen grillen zu können. Ihren reichlichen, niedlichen Nachwuchs zogen sie in einem Kanu hinterher.
Ein prächtiges, farbenfrohes Bild boten die Motorradfreunde in ihren bunten Kostümen. Sultane und Prinzessinnen umschwärmten den tollen Umzugswagen, auf dem der fliegende Teppich zum Schaukeln einlud. In den goldenen Wunderlampen waren offenbar wunderbare Zaubergetränke, die den Zuschauern sichtlich mundeten.
Die Ernsbacher Fasentgemeinschaft kam mit ihrem originellen Wagen als »Schneewittchen und die Ernsbacher Zwerge«. Alle trugen farbige Zwergenkleidung, eine große Mütze und rauschende Bärte. Natürlich fehlte auch der vergiftete Apfel nicht, gleich ein ganzer Korb voll wurde an die Zuschauer verteilt, ohje.
Im schönen Kontrast dazu traten die Letschecker als »Mickey Mäuse« auf. Sie hatten selbstgebastelte Masken auf und wurden von schicken Minniemäusen mit Petticoats begleitet. Sie boten ebenfalls ein prächtiges Bild. Aus ihrem Märchenschloss führte eine Rutschbahn herab und die Kinder konnten nicht genug davon kriegen, mit Bobby Cars herunter zu sausen.
Den Schluss des Umzugs bildeten die gefährlichen Untertäler »Panzerknacker«. Sie hatten ihre Schätze in einem riesigen Tresor versteckt. Ein weiterer Schatz, ein Kasten Bier, wurde gut bewacht in einem Anhänger mitgeführt.
Traditionsgemäß durften 120 Zuschauer die Fasentgemeinschaften bewerten. Die Motorradfreunde konnten ihren Vorjahrestitel als beste Gruppe verteidigen, es folgten Letschecker, Nobodies, Ernsbacher, Untertäler und Fasentfeger. Alle Gruppen erhielten eine Urkunde und einen Gutschein.
Noch lange hielten sich die Aktiven und die Zuschauer auf dem Hallenvorplatz auf, wo einige Stände und das Letschecker Zelt genügend flüssige und feste Nahrung bereithielten. Wer es wärmer wollte, konnte sich in die närrische Hansjakob-Halle begeben. Ab 19 Uhr begann in der Hansjakob-Halle die »Alpenrock-Party« mit der Kapelle »Rockspitz«, die den Rosenmontag ausklingen ließ.