Ein strahlend blauer Himmel, angenehme Frühlingstemperaturen und ein kleiner, aber feiner Umzug begeisterten die zahlreichen Zuschauer am Rosenmontag in Nordrach. Fünf Nordracher Fasentgemeinschaften und fünf Gastgruppen zogen mit prächtigen Wagen, tollen Kostümen, Musik und Klamauk vom Sportplatz bis zur Hansjakob-Halle.
»Vun friher bis hit, 111 Johr Nordracher Fasentzit« lautete das Motto der diesjährigen Nordracher Fasent. Dieses Motto war leicht umzusetzen und jede Fasentgemeinschaft tat dies fantasievoll und gekonnt auf ihre Weise. Wie immer führten die Narrenräte, gefolgt von der Nordracher Piratenkapelle und den Glashansele, den Umzug an. Die »Letschecker« traten als fröhliche Clowns auf, mit gelber Jacke und roter Perücke ein farbenfrohes Bild. Sie führten auf ihrem Wagen ein prächtiges Zirkuszelt mit. Auch ein »Hau den Lukas« war am Wagen montiert. Diese Jahrmarktsattraktion wurde nach dem Umzug von Kindern umlagert und ausprobiert. Es folgten die »Fasentfeger«, die als »Moospfaff« ihr Unwesen trieben. Sie trugen mit allerlei Grünzeug besetzte Hüte, an ihren schweren, grünen Mänteln waren Tannenzapfen befestigt. Farbenfroh war auch die Gruppe der »Nobodies«, die sich als Hippies verkleidet hatte. Auf ihrem Wagen führten sie einen fast echten VW-Bus mit und ihre zahlreichen Kinder fuhren schon im eigenen Auto vor. Die »Motorradfreunde« präsentierten sich als Indianer. Sie hatten ein buntes Indianerzelt dabei und natürlich durfte ein Marterpfahl nicht fehlen. Mit ihren schwarzen Perücken und wunderschönen Indianerkostümen gaben sie ein tolles Bild ab. Die »Ernsbacher« schließlich kamen als »Horniss-Hexen«. Auch sie beeindruckten mit ihren bunten Hexenkostümen, rostroten Perücken und fantastischen Hüten. Auf dem Wagen führten sie den »Hornisse-Fels« mit und jede Horniss-Hex trug einen Reisigbesen. Ob zum Fegen oder gar zum Reiten?
Gäste willkommen
Mehrere Gastgruppen bereicherten den diesjährigen Umzug. Aus Unterharmersbach kamen die »Eckwaldpuper«, die mit fetzigen Musikstücken für Stimmung sorgten und die »Eckwaldhexen«. Die »Narrenzunft Knerbli« aus Berghaupten brachte gleich drei Häsgruppen mit, Bergknapp, Knerbli-Hex und Eichel-Spättle. Für Aufsehen und Aufhorchen sorgte die Gengenbacher »Chrom-Nickel-Kupfer-Band« mit ihren urigen heiseren Blasinstrumenten aus Kupferrohren. Die »Rebeckhocker« aus Biberach hatten auf ihrem Wagen eine Traubenpresse installiert, und über allem wachte ihre schöne Weinprinzessin. Den Schluss des Umzugs bildete die »Säcklistrecker-Guggemusik« aus Dörlinbach. Die Musiker trugen furchterregende Masken, gefielen aber mit ihrer wunderbar schrägen Musik.
Traditionsgemäß durften zahlreiche Zuschauer die teilnehmenden Nordracher Fasentgemeinschaften bewerten. Seit vielen Jahren landeten die Motorradfreunde wieder einmal auf Platz eins, dicht gefolgt von den Ernsbachern, auf den weiteren Plätzen folgten Nobodies, Letschecker und Fasentfeger. Alle Gruppen erhielten eine Urkunde und einen Gutschein.
Noch lange blieb der Hallenvorplatz dicht bevölkert. Die bewirteten Festbuden konnten sich über mangelnden Absatz nicht beklagen. Auch die Hansjakob-Halle und das benachbarte »Gasthaus zur Stube« waren gut besucht.
Ab 19 Uhr begann in der ausverkauften Hansjakob-Halle die Party mit den »Almrockern«, die erst weit nach Mitternacht ausklang.