Ein Höhepunkt im Jahresprogramm 2020 des historischen Vereins Biberach bildet die Fahrt nach Guédelon in Burgund. Dort haben sich Geschichtsfreunde das ehrgeizige Ziel gesetzt, mit mittelalterlichen Werkzeugen eine typische Burg zu errichten. Das Werk ist zur Hälfte gediehen. Die Fahrt steigt vom 20. bis 22. Mai 2020.
Zu Rückblick und Programmvorschau hatte am Wochenende Vorsitzender Josef Ringwald ins Gasthaus »Kreuz« in Biberach geladen. Statt einer förmlichen Hauptversammlung bildete ein gemütliches Beisammensein mit Abendessen den Rahmen. 35 Personen, Mitglieder und Angehörige, fanden sich ein. Der Vorsitzende dankte insbesondere Marlene Herrmann, welche von Mai bis Oktober das Ketterer-Haus für Besucher offen hält. Besonders verdienstvoll war ihr Engagement beim Kinderferienprogramm an drei verschiedenen Terminen. Dabei ging es um das Backen von Pfannkuchen, um die Herstellung von Seife und das Kochen von Marmelade.
Zur festen Einrichtung ist der Stammtisch jeweils am Donnerstagmorgen 10 Uhr im Ketterer-Haus geworden. Gleich zweimal wurde das Generallandesarchiv in Karlsruhe besucht, um sich von Experten an geschichtsträchtige Urkunden heranführen zu lassen. Die meisten Teilnehmer fand eine Fahrt zum Keltenmuseum »Heuneburg», die von Wilhelm Schmider und Erwin Berger organisiert worden war. Aber auch für die weite Reise in die französische Porzellanstadt Limoges fand sich eine ansehnliche Gruppe von Interessenten zusammen.
Zu den heimischen Brennpunkten der Aktivität zählte wie immer die Burg Hohengeroldseck. Dort sieht in regelmäßigen Abständen Josef Ringwald als »Hausmeister« nach dem Rechten. Bei umfangreicheren Arbeiten lässt er sich von aktiven Vereins-mitgliedern unterstützen. Nicht fehlen durfte ein Burgtag für Kinder im Rahmen des Kinderferienprogramms.
Für das laufende Jahr hat sich Marlene Herrmann wieder viel vorgenommen. Das Ketterer-Haus wird am Biberacher Ostermarkt mit einer Überraschung aufwarten. Und beim Kinderferienprogramm sind wieder drei Termine geplant. Die meisten Helfer werden am Museumstag, 13. September, erforderlich sein.
Das Jubiläum im Blick
Im Jahresverlauf soll zu einem filmischen Rückblick auf die 850-Jahrfeier eingeladen werden. Biberach hat sich 1989 dem Jubiläum von Zell und umgebenden Gemeinden solidarisch angeschlossen, obwohl sein Name in der päpstlichen Besitzurkunde für das Kloster Gengenbach fehlt. Gesichert ist jedoch die Ersterwähnung im Jahre 1222. Der Historische Verein wird die Zeit bis zur 800-Jahrfeier 2022 nutzen, die Geschichte des Dorfes aufzuarbeiten und gegebenenfalls zu ergänzen.
Festhalten will der Verein auch an dem Ziel, die Biberacher Tracht wieder erstehen zu lassen. Orientieren will man sich dabei an alten Fotografien, welche die frühere Tradition belegen. In Verbindung steht der Verein mit dem »Bund für Heimat und Volksleben«, der das Vorhaben auch finanziell unterstützen würde. Voraussetzung ist jedoch die Bildung einer Gruppe von mindestens sieben Trachtenträgerinnen.
Im Mai geht die Fahrt in das Burgund. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Besichtigung einer seit 1997 im Aufbau befindlichen mittelalterlichen Burg. Die professionellen und ehrenamtlichen Bauleute begnügen sich mit der Verwendung damaliger Werkzeuge. Nicht fehlen wird der Besuch der Städte Dijon, Beaune und Auxerre. Es handelt sich um ein gemeinschaftliches Vorhaben mit dem Verein zur Erhaltung der Burgruine Hohengeroldseck mit Sitz in Seelbach. Interessenten melden sich
bei Josef Ringwald, Telefon 07835/8890.