Ungemütliches Regenwetter mit Wind und kühlen Temperaturen sorgte dafür, dass die Zeller Stadtkapelle ihr Sommer Open Air am Samstagabend absagen musste. Umso mehr entschädigte dann das Konzert am Sonntagvormittag, denn mit der Musik kam auch die Sonne zurück. Die Jungmusiker und eine Kindergartengruppe rundeten das Konzertprogramm ab, ehe die »Yellow Mellow Dixie Fellows« den Musik-Sonntag »beswingt« fortsetzten.
»Zell tanzt« lautet das Motto, mit dem die Stadtkapelle unter der Leitung ihres Dirigenten Stefan Polap beim Sommer Open-Air 2017 mit ausgewählten Tanzliedern einen besonderen Hörgenuss bot. »Zum Tanzen ist immer die richtige Zeit«, versprachen die beiden Moderatoren Clemens Kühnpast und Amelie Dreher den Zuhörern am Sonntagvormittag, nachdem es mit der erhofften lauen Sommernacht nichts geworden war. Allerdings genossen die Sonntagsgäste dann lieber das schöne Platzkonzert und so blieb es den Musikerinnen und Musikern der Stadtkapelle vorbehalten, für den notwendigen Schwung zu sorgen.
»Funiculi Funicula« und »Tango Argentina«
Mit der freudigen Ouvertüre »Jump and Joy« hießen Dirigent und Orchester die Besucher willkommen, um sie danach mit der »Herb Alpert Selection Nr. 1« zu einem flotten Foxtrott aufzufordern. Beim weltberühmten Volkslied »Funiculi Funicula« konnte man vor dem geistigen Auge die Tanzpaare über den Platz wirbeln sehen. Danach bot die Stadtkapelle mit dem Stück »Caribbean Clipper«, in dem verschiedene Tänze vom Rumba bis zum Salsa vereint sind, echtes Sommer-Feeling. Mit dem rassigen Quick-Step »I don’t mean a thing« beschloss die Stadtkapelle den ersten Konzertteil.
Mit Gloria Gayner’s Welthit »I will survive« lud die Stadtkapelle die Gäste auf dem inzwischen gut gefüllten Festplatz zu einem Disco-Fox ein. Beim »Tango Argentina« übernahm Flügelhornist Jan Breig die Solopassagen.
Danach hatte Max Totzke, der jüngste Trompeter der Zeller Stadtkapelle, seinen ersten Auftritt vor großem Publikum. Mutig und ausgestattet mit dem notwendigen Können meisterte er den Mambo »Cherry Pink« und legte dabei sanften Schmelz in seinen Sound. Für den gelungenen Auftritt wurde Max Totzke vom Publikum, von Dirigent Polap und von der ganzen Kapelle mit großem Applaus belohnt. Mit dem »Russian Walz« und dem Medley »Latin Favorites« brachte die Kapelle zwei weitere Klassiker sowohl der Musik- als auch der Tanzliteratur zu Gehör. Die »Zugabe«-Rufe des Publikums belohnten die Stadtkapelle und Dirigent Polap mit dem Sirtaki »Zorba the Creek«. Aber damit nicht genug: Max Totzke durfte danach nochmals zu seiner Solotrompete greifen und den »Gummi-Mambo« zum Besten geben.
Tanzende Jungmusiker und »Crazy Cows«
Den Jungmusikern der Stadtkapelle blieb es letztlich vorbehalten, eine heiße Sohle aufs Parkett des Sommer Open Airs 2017 zu legen. Mit »We can’t stop the music« startete die fetzige Tanz-Performance, die Amelie Dreher mit den hübschen Mädchen und knackigen Jungs einstudiert hatte. Dabei begeisterten sie mit gelungenen Schrittkombinationen, mit sanftem Hüftschwung, kraftvoll und stark – vor allem aber mit viel Spaß an der Freude.
Den hatten sichtlich auch die »Crazy Cows« vom Kindergarten »Sternschnuppe«. Inspiriert vom Disco-Sound »I like to muh, muh. I like to move it« und angeleitet von ihrer Erzieherin Natalia Bächle boten die Kinder in ihren schwarz-weißen Kuh-Kostümen einen tierisch guten Show-Tanz.
Zum Finale des Sommer Open Airs legte die Band »Yellow Mellow Dixie Fellows« ebenfalls so richtig los. Bandleader und Stadtkapellen-Vizedirigent Robert Maier und seine Vollblutmusiker sorgten mit ihrem »beswingten« Sound für beste Sommerlaune und machten damit den Regensamstag längst vergessen.
So konnten sich die Mitglieder der Stadtkapelle dann doch noch über einen versöhnlichen Ausklang von »Zell tanzt« freuen – und hatten zusammen mit ihren Angehörigen nebenbei alle Hände voll zu tun, um die Gäste mit Speisen und Getränken zu versorgen. Zweifelsfrei war die gelungene Veranstaltung eine Werbung für die Stadtkapelle. Vorstand Sebastian Grillich nutzte die Gelegenheit und lud die Besucher dazu ein, als passives Mitglied den Verein zu unterstützen. Für Erwachsene, die zu einem Musikinstrument greifen möchten, soll eine Bläserklasse gegründet werden.