Zuhörer sind angerührt von der Besinnlichkeit der Musik der Deutschen Bauernmesse von Annette Thoma und dem Gottvertrauen, das in den Gesängen anklingt.
Zu erleben ist die deutsche Bauernmesse am Samstag, 6. Januar, um 9.30 Uhr im Rahmen der Hl. Messe in der Pfarrkirche St. Ulrich in Nordrach.

»Auf! Auf! In Gottes Nam« – so klingt es im Kyrielied der Bauernmesse von Annette Thoma. Die eingängigen Melodien sind alpenländische Volksweisen, die von Annette Thoma mit Texten versehen wurden. Der beliebte Chorsatz wird vom Wandererchor aus Windschläg unter der Leitung von Thomas Trappe gesungen und von der Nordracher Stubenmusik musikalisch begleitet.

Annette Thoma (1886 – 1974), Volkskundlerin aus Bayern, beschäftigte sich mit der Pflege des geistlichen Volksliedes und wurde als Schöpferin der »Deutschen Bauernmesse« bekannt. An ihrer damaligen Wirkungsstätte wurden die einheimischen Niederinger Sänger oft gebeten, die sonntägliche Messe zu singen. Dies musste jedoch stets abgelehnt werden, da die Sänger nicht nach Noten singen konnten. So suchte Annette Thoma unter den Hirtenliedern der Region die bekanntesten aus und dichtete der Messliturgie entsprechende Texte dazu. Erstmals wurden Volksmelodien für liturgische Zwecke verwendet – und deutsche Texte – und das zu einer Zeit, als im Gottesdienst Latein als Sprache vorherrschte.

Die Deutsche Bauernmesse beinhaltet Volksweisen aus dem österreichisch-bayerischen Alpenland und wurde am Peter- und Paul-Tag 1933 in der Badkapelle im Wildbad Kreuth uraufgeführt. Niemand hätte damals geahnt, dass diese nur für den kleinen Kreis gedachte Messe ihren Weg hinaus in die großen Gotteshäuser finden würde.

Gerne wird die Bauernmesse zu Weihnachten gesungen. Auch die Tradition des beliebten Adventssingen hat Annette Thoma maßgeblich geprägt. Von ihr stammen auch die Texte für das erste 1946 durchgeführte Salzburger Adventsingen, das sie zusammen mit Tobi Reiser organisierte.

Der Name Deutsche Bauernmesse erklärt sich wie folgt: Deutsch anstatt Latein, und Bauernmesse weil sie eben für bäuerliche Sänger gedacht war.