Auch die fleißigen Bauarbeiter mit ihren Baggern und anderen Baumaschinen sowie die Ampeln in alle Richtungen konnten die Hambacher Narren am Schmutzigen Donnerstag nicht daran hindern auf dem Rathausplatz die Fasent 2018 nach altem Brauch zünftig zu eröffnen.
Den Beginn machten traditionell die Kindergartenkinder, die mit ihrer Leiterin Barbara Schmid und den Erzieherinnen singend und tanzend zum Rathausplatz zogen und dort in der Feuerwehreinfahrt ein vom Arbeitstrubel geschütztes Plätzchen fanden. Mamas von den Eckwaldhexen waren ebenfalls mit Eifer und ohne Maske dabei und schlossen mit den Kindern schnell Freundschaft.
Zum närrischen Auftakt und als Zeichen der Herrschaft der Kinder und Hexen über die närrischen Tage hisste Hexe Daniel Ernst mit seinen Bärenkräften am oberen Rathausfenster den Hexenbesen.
Mit tollen Liedern und flotten Tänzen wurde zunächst der Winter vertrieben und der Fasend Platz gemacht.
Viele Freude bereitete dann das Eckwaldhexen-Hindernisrennen. Über, unter und zwischen Hexenbesen hieß es so schnell wie möglich hindurch zu kommen. Auch Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner und Kindergartenleiterin Barbara Schmid maßen sich in einem spannenden Rennen in ihrer Schnelligkeit und Gelenkigkeit. Nachdem in der Hälfte des Rennens noch Ortsvorsteher Wagner vorne lag, siegte in einem Foto-Finish doch, dank besserer Kondition, die Kindergartenleiterin. Nach dieser sportlichen Höchstleistung war es für die Kinder dieses Jahr nicht allzu schwierig dem leicht ermatteten Ortsvorsteher mit Dauerkitzeln den Rathausschlüssel abzunehmen und ihn damit des Amtes zu entheben.
Mit einer Polonaise rund um das Rathaus wurde dieser »Sieg« gefeiert. Die Kinder bekamen von den Damen der Ortsverwaltung und der Eckwaldhexe Tanja Ernst als Stärkung süße Sachen, bevor sie sich wieder in ihre Burg, den Kindergarten, zurückzogen.
Nach den Kindergartenkindern machten Eckwaldhexen und Guggenmusik dem Rathauschef ihre Aufwartung, Sie wurden in den neuen Multifunktions-Saal im Erdgeschoss des Rathauses eingeladen. In seiner Begrüßung betonte der Ortsvorsteher, dass der neue Saal in der ehemaligen Post als Sitzungszimmer und zeitweiliger Hexenkeller ähnliche Funktionen habe, bei denen es ähnlich laut und öfters närrisch zuging.
Seine Majestät, Hexenmeister Manfred Schwarz der Erste, zeigte sich erfreut in diesem noblen Palastsaal empfangen zu werden. Er versprach, alle Stühle ganz zu lassen und für alle Schäden aufzukommen, wenn jetzt zu den ohrenbetäubenden Klängen der Guggemusiker mit Chef Daniel Behrschmidt das Rathaus bebe.
Die Ankündigung des Ortsvorstehers, dass nun das Buffet mit jeder Menge flüssiger und fester Nahrung zur Stärkung für die närrischen Tage eröffnet sei, wurde mit Riesenbeifall und den Rufen »Eckwaldhexen« und »Narri Narro« bedacht. Danach zogen die Eckwaldpuper alle Register und der Fasentbeginn wurde kräftig gefeiert.
Abends zogen, trotz ramponierter L94, eine große Hexenschar, mit den wie entfesselt-aufspielenden Eckwaldpupern unter der Leitung von Joel Braun, gut geleitet und geschützt durch die Polizei, zum Rathausplatz.
Unter der bewährten Leitung von Johannes Schwarz, Hochstahl, und seinem eingearbeiteten Team stand der Baum, von den zahlreichen Zuschauern heftig beklatscht, in Rekordzeit auf seinem Platz vor dem Rathaus.
Auch Hexenmeister Manfred Schwarz war hellauf begeistert: »So einen tollen Baum hat nur das Narrennest Hambe.« Danach ging es gemeinsam in den »Ochsen«, der an diesem Abend vor lauter Narren fast aus den Nähten platzte. Ochsenwirt Winni kam sogar am Bierhahn ins Schwitzen. Aber dennoch strahlte er an diesem Abend bei so vielen Gästen wie ein Honigkuchenpferd.