Nun weiß es jede Entersbacherin und jeder Entersbacher: Die Narren haben jetzt das Sagen. Narren, Mändigsmusik und Narrensume verkündeten gestern am schmutzigen Donnerstag im ganzen Dorf die Fasendszit.
Ein klassisches Duell um die Macht, wie in anderen Orten, konnte es in Unterentersbach nicht geben. Weil, Narrenpräsident Martin Isenmann beim Entersbacher Abend von der Bühne herunter öffentlich anordnete … Räusper, Pardon: angekündigte, dass Ortsvorsteherin Andrea Kuhn den Narren einen Empfang bereite. Ganz schön frech.
Ortsvorsteherin Kuhn ließ sich aber »na klar« wie immer nicht lumpen – wie umgangssprachlich auch beschrieben wird, dass etwas großzügig ausgefallen ist – und bereitete den Narren herzensgern einen schönen Empfang. Es gab eine übergroße Brezel, fein belegt. Daneben standen Gebäck und Süßigkeiten und verschiedene Gebräue für Kinder und Erwachsene. Was für ein Schmaus. Einfach zum Genießen. Dabei kam Vorfreude auf: Nächstes Jahr werde Entersbacher Bier serviert.
Weitere kleine und große Narren trudelten ein. Stärkten sich am Büffet beim Dorfgemeinschaftshaus. Die Mändigs Musik spielte zum Auftakt. Die Heimatzeitung hielt die Schar auf einem Foto fest. Dann konnte es losgehen. Die Narren begannen ihren »Dienst« und riefen die Fasend aus.
Und weitere Entersbacher taten der schönen Manier gleich, die Narren bei ihrem Tun zu stärken. In der Biereck- und Geroldseckstraße, im Landgasthaus Zum Pflug, in der Gass und schließlich im Oberdorf – in jedem Eckle wurden sie herzlich willkommen geheißen und eingeladen zu rasten. Dafür gab’s wohlgeformte Verse von Präsident Isenmann und seinen Räten und die Mändigs Musik unter Leitung von Tobias Schätzle gab einen Fasends-Song nach dem anderen zu hören. Zum Schunkeln und Mitsingen aber auch zum Hopsen und Grölen. Da kam Stimmung auf.
Und nach getanem Dienst rannten die Narren nicht gleich auseinander. In Schwarz-Weber’s Vesperstube saßen sie zusammen, lachten und feierten. Die kleinen Narren freuten sich darüber, dass ihnen der Rat eine Portion Pommes oder Spätzle mit Soß spendierte. Sie hatten auch kräftig beim Verkünden der Fasend geholfen.
Und Gastwirt Erich Schwarz und sein Team bereiteten den Narren weitere Gaumenschmäuse. Von der Mändigs Musik gab es Remmi-Demmi obendrein. Schöner kann der Auftakt in die hohen Feiertage nicht sein.