Vorstandsmitglied Sebastian Grillich wie auch Stefan Polap als seit 2017 in der Stadtkapelle agierender Dirigent zeigten sich auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitagabend sehr zufrieden mit dem, was sich im Berichtsjahr getan hat.
Neben rund 50 Mitgliedern konnte Sebastian Grillich als Mitglied des Vorstandsteams der Stadtkapelle unter anderem Bürgermeister Günter Pfundstein sowie den Vizepräsidenten des Kinzigtaler Blasmusik-Verbandes Jürgen Isenmann im Partyhaus der Metzgerei Damm begrüßen.
Als sehr positiv bezeichnete Grillich all jene Veränderungen, die mit dem Dirigentenwechsel zu Anfang des Jahres 2017 stattgefunden haben. Das gelte für das musikalische Spektrum, das nun die Handschrift Stefan Polaps trage, und auch die Jugendarbeit sei bei ihm in besten Händen.
»In der Ausbildung von neuen Jungmusikern sind wir sehr gut aufgestellt«, betonte Sebastian Grillich. Überdies werde das Angebot der Bläserklasse an der Ritter-von-Buss-Schule sowie die Ausbildung über die Musikschule Offenburg von dem neuen Dirigenten sehr gut koordiniert und zeigten, »dass Musikmachen attraktiv ist und wir jedes Jahr aufs Neue junge Menschen dazu animieren können.«
Kindermusical wirft seine Schatten voraus
Großer Beliebtheit erfreue sich das gemeinsame, mit 50 Musikern besetzte Jugendorchester der drei Zeller Kapellen. »In diesem Jahr proben sie sogar das Kinder-Musical »Zirkus Kriminale« ein, bei dem sie einmal mehr zeigen können, was sie gelernt haben«, kündigte das Vorstandsmitglied an.
Gemeinsam mit den Orchestern aus Unterentersbach und Unterharmersbach »haben wir zwei Bläserklassen laufen«, erläuterte seinerseits der Dirigent. Sechs Klarinetten, zwei Trompeten, zwei Posaunen und ein Tenorhorn befinden sich hier für die Stadtkapelle in Ausbildung, doch auch eine Erwachsenen-Bläserklasse existiert seit dem vergangenen Herbst.
Unter Stefan Polaps Regie und Ausführung gibt es überdies seit dem aktuellen Schuljahr in der Zeller Grundschule eine sehr große Blockflötengruppe. 19 Kinder haben hier den ersten Kontakt zum Musikinstrument, »und wir können sie hoffentlich für
das Erlernen eines Blas- oder Schlaginstrumentes begeistern«, so der Dirigent.
Nachwuchs an Horn und Querflöte gesucht
Weiter werden Jungmusiker »an fast allen Instrumenten« ausgebildet – Oboe, Fagott, Schlagzeug, Saxophon, Posaune, Trompete und Schlagzeug gehören dazu. Für Horn und Querflöte allerdings fehlen derzeit Nachwuchsmusiker, einen entsprechenden Schwerpunkt will der Verein daher in den nächsten Jugendwerbungen setzen.
Stefan Polap unterstrich, dass das vergangene Jahr zum einen ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens gestanden habe – erfolgreich, denn »jeder weiß über den anderen so langsam, wie er tickt.«
Eine weitere große Aufgabe habe in der Integration von acht neuen Jungmusikern ins Hauptorchester bestanden. »Das hat bestens geklappt«, freute sich der Dirigent – ebenso wie darüber, dass sich der Klang des Orchesters langsam in die von ihm gewünschte Richtung entwickle. Von in Vielem »lang und weich« auf »bewusst betont« und in manchem kurz, »passend zum Musikstück natürlich.«
Lehrreich: Ensemble- und Auswärtsauftritte
Auch vier von Stefan Polap angestrebte Ensemble-Auftritte hat es bereits gegeben – seitens der Blechbläser, des Saxophon-Quintetts und des Klarinettenquartetts. »Solche Ensembles fördern das selbständige Spielen einer Stimme und das Hören aufeinander, was sich dann positiv auf das ganze Orchester auswirkt«, betonte der Dirigent.
Für ebenso wichtig befindet er Auswärtstermine, die dieses Jahr im Europapark in Rust, auf der Offenburger Oberrheinmesse sowie in Zells Partnerstadt Frauenstein stattfinden werden. »Sie lassen uns andere Orchester und Örtlichkeiten kennenlernen und fördern das Miteinander«, erläuterte der Dirigent.
Angesichts eines ordentlich gefüllten Terminkalenders im vergangenen Jahr, der von den einzelnen Musikerinnen und Musikern viel Engagement abverlangte, betonte er die Leistung aller und hob hervor: »Unser erstes Jahr hat mir viel Freude bereitet.«
»Tolle Gemeinschaft«
»Mit Stefan tut sich etwas«, unterstrich Vorstandsmitglied Sebastian Grillich mit Blick auf den in 2018 nicht minder gut gefüllten Veranstaltungskalender und hob den Zusammenhalt des Vereins als »tolle Gemeinschaft« hervor.
Auch bei Zells Stadtoberhaupt bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit und für eine Unterstützung, die eine Erneuerung von Trachten und Uniformen ermöglicht hatte; außerdem konnten für die jüngeren Musiker passende Kleidungsstücke angeschafft werden.
Die 1781 gegründete Stadtkapelle hat derzeit 45 aktive, 15 pausierende und 90 passive Mitglieder. Die Finanzen legte der im Anschluss einstimmig entlastete Kassenwart Manuel Schwendenmann dar. Das Vorjahresminus habe bis auf einen Rest von circa 3.000 Euro dank zusätzlicher Einnahmen vor allem durch Bewirtungen sowie durch den Zuschuss der Stadt gut aufgefangen werden können, berichtete er von einem Finanzwesen, dessen Umfang durchaus den eines Kleinunternehmens darstellt. Außerdem habe man dank einer großen Privatspende ein Instrument anschaffen können.
Vereinskontakt: Sebastian Grillich, Tel. 0151/68142309, mailto: info@stadtkapelle-zell.de. Internet: www.stadtkapelle-zell.de.