Lösung: Unser Bild entstand anlässlich der Fronleichnamsprozession 1958. Damals führte sie die Gläubigen mit den Traditionsvereinen über die Stationen bei der Dorfbäckerei Nock und dem Haus Fritsch/Unterdorf zum Wegkreuz beim Lunzenbauernhof, um auf dem Rückweg nochmals beim Rathaus inne zu halten, bevor die Prozession wieder in die Pfarrkirche einzog. An jeder Station wurde gebetet, ein Chor gesungen und schließlich auch durch die Bürgerwehr Salut geschossen. Die Miliz- und Trachtenkapelle und der Spielmanns- und Fanfarenzug spielten das eine oder andere Stück.
Das Bild zeigt, wie die Prozession wieder im Dorf angekommen ist und zum letzten Altar beim Rathaus schwenkt. Im Hintergrund ist die Schmiede Kornmayer zu sehen (»Bepperli«), davor von rechts Eugen Lehmann, Erwin Haag, Josef Hug und Cölestin Kasper sen.
In großer Zahl waren damals die Ministranten mit dabei, auch die von der »Maria-Hilf-Kapelle« in Zuwald. Letztere sind gut an den größeren Kragen zu erkennen. Pater Florenz trägt die Monstranz, den »Himmel« tragen Raimund Brucher (vorne links, dahinter verdeckt Ferdinand Schwarz), zwischen den Ministranten sind Leonhard Schilli und August Nock zu erkennen.
Die Tradition dieser Fronleichnamsprozession dauerte bis in die 1960er Jahre. Die Fronleichnamsfeier 1968 wurde ohne Prozession auf dem Schulhof der Grund- und Hauptschule Dorf zelebriert, weil während der Renovation der Pfarrkirche der Gottesdienst für ein Jahr dorthin in die Aula »ausgelagert« war. 1969 zog die Kirchengemeinde zum Schulhof, um dort die Stationen abzuhalten, die vierte folgte zum Abschluss in der Pfarrkirche. So verläuft seither die Fronleichnamsprozession in verkürzter Version. Begründet wurde dies auch mit dem allmählich wachsenden Verkehrsaufkommen. Andere und weit größere Menschenansammlungen auf der Straße scheinen davon allerdings nicht betroffen zu sein: man sperrt einfach die Straße.