Scharfe Kritik äußerte Vorsitzender Oliver Vollmer von der Trach-tenkapelle Nordrach an der Durchführung von Kurkonzerten und forderte eine Aussprache aller Beteiligten, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Der derzeitige Zustand sei nicht mehr tragbar.
»Ein Kurkonzert wie zuletzt mit 30 Musikern und fünf Zuhörern macht keinen Sinn«, äußerte Vorsitzender Oliver Vollmer öffentlich seinen Unmut. Es seien genügend Patienten und Gäste im Tal aber die Förderung und Durchführung von Kurkonzerten funktioniere nicht. Deshalb forderte er zeitnah ab dem 1. Januar 2018 eine neue und bessere Regelung. Solange dies nicht geschehe, werde die Trachtenkapelle Nordrach keine Kurkonzerte mehr durchführen. Oliver Vollmer fordert eine Aussprache, an der die Vereinsvorstände, die Verantwortlichen der musikalischen Vereine, der Kliniken und Zimmervermieter teilnehmen.
Teilweise werden Kurkonzerte von der Gemeinde gefördert, teilweise werden sie von den Kliniken in Eigenregie beauftragt, stellte Bürgermeister Erhardt klar. In den Fällen, in denen die Kliniken die Veranstalter seien, müssten diese auch die Organisation übernehmen und den Bedarf abschätzen. Erhardt verteidigte die von der Gemeinde eingeführte Budgetierung, räumte aber auch ein, dass ein Konzert nur dann Sinn mache, wenn auch Gäste da sind.
Bürgermeister Erhardt sagte zu, dass es im Januar ein Treffen geben soll, bei der man sich gemeinsam Gedanken machen werde, wie man Kurkonzerte »aufhübschen« könne, damit diese wieder besser besucht werden. Gemeinderat Manuel Echtle stellte fest, dass es nicht richtig sei, die Gemeinde an den Pranger zu stellen. Zunächst müsse man das Gespräch mit den Kliniken suchen, damit Verbesserungen erreicht werden können.
Kilwi-Diskussion nichtöffentlich
Trachtenkapellen-Vorsitzender Oliver Vollmer bedauerte zudem, dass die Diskussion über die Durchführung der Kilwi vom Gemeinderat im nichtöffentlichen Teil der Sitzung geführt wurde. Bürgermeister Erhardt bestätigte, dass es bei der Kilwi um grundsätzliche Überlegungen gehe. Die Gemeinde müsse noch darüber beraten, wie sie mit dem Forderungskatalog der drei Kilwi veranstaltenden Vereine umgehe. Hier gebe es noch viel Abstimmungsbedarf.
Ein Vorschlag, wie man Attraktivität der Kilwi steigern könnte, kam aus der Runde der Zuhörer bei der Gemeinderatssitzung. Angeregt wurden kostenlose Karussellfahrten, um die Veranstaltung für Familien wieder attraktiver zu machen. Auch das Aufstellen von Hüpfburgen oder eines Spaßparcours würde helfen.